15.02.2024 – den Umständen entsprechend schlafen wir heute etwas länger (!), so gegen 11.00 Uhr schaffen wir es ans Tageslicht. Schnell frühstücken, spazieren gehen, schwimmen und von Tanja und Tillmann verabschieden. In Chetumal wird vollgetankt, ein kurzer Einkauf beim Chedraui, eine halbe Stunde später sind wir an der Grenze. Die Beamten sind alle super nett und freundlich, aber die Organisation ist schon etwas chaotisch. Wir werden von einem Schalter zum nächsten geschickt, zahlen überall ein paar Pesos Gebühren, bekommen den TIP, das Visum und die Autoversicherung für 30 Tage und schlussendlich bekommen auch die Hunde das geforderte Permit. Wahrscheinlich hätte uns keiner nach den Fellnasen gefragt, aber so sind sie richtig legal eingereist – das ist mir einfach lieber. Die ganze Prozedur hat fast 3 Stunden gedauert, jetzt müssen wir schnell einen Übernachtungsplatz suchen. Gleich 10 Kilometer hinter der Grenze finden wir einen Platz am Strand, kurz noch eine Hunderunde, im Tomtom die Karten von Belize herunterladen, dann früh schlafen gehen.
Orchid Bay
Einigermaßen erholt (so eine durchzechte Nacht steckt man im Alter nicht mehr so einfach weg), suchen wir in Corazol erst einmal einen Bankautomaten um uns mit Belize-Dollars einzudecken. Danach den nächsten Supermarkt ansteuern, Eier, Obst und Gemüse einkaufen, schon sind wir gerüstet für das neue Land. Die Strecke zu unserem Übernachtungsplatz wird sehr abenteuerlich: wir überqueren 2 kleine Flüsschen auf einer nicht sehr vertrauenswürdig aussehenden Holzfähre, die per Hand angekurbelt wird. Spannend – aber alles hält, wir erreichen unbeschadet das andere Ufer.
Unser Stellplatz befindet sich in einem wunderschön angelegten Ressort, das hauptsächlich von Kanadiern und Amerikaner bevölkert ist. Gleich werden wir bestaunt und in Gespräche verwickelt, alle sind super lieb und freundlich. Abends sollen wir doch in die Roof-Top-Bar kommen, heute ist Pizzaabend, das dürfen wir nicht verpassen. Na klar, das hört sich doch gut an !! Dort oben sitzen alle am großen Tisch zusammen, essen, trinken und quatschen durcheinander. Der Eigentümer des Restaurants, Stephen, kommt später auch dazu und erzählt uns seine spannende Geschichte. Auch werden wir eingeladen, morgen früh mit ihm zu frühstücken.
Samstag, 18.02.2024, pünktlich sitzen wir in Stephens Esszimmer und er bereitet uns mit Hingabe ein perfektes englisches Frühstück mit Spiegeleiern, Würstchen, Toast, Marmelade und Tee/Kaffee zu. Wir stellen fest, dass die Engländer durch das Commonwealth doch ganz schön viele Vorteile haben – sie können sich in diesen Ländern der ehemaligen Kolonien relativ einfach niederlassen. Nach diesem ausgiebigen Start in den Tag verabschieden wir uns von dem netten Gastgeber, fahren weiter zu einem kleinen Sanctuary. Dort gibt es ein Schmetterlingshaus, in dem viele wunderhübsche Flattermänner zu sehen sind. Auf der kleinen Wanderung durch den Dschungel lässt sich außer den nervigen Moskitos leider kein anderes Tier blicken, aber die Vegetation entschädigt dafür. Die toll ausgebaute Strasse endet in dem Fischerdörfchen Sarteneja, hier parken wir Henriette am Strand, schauen uns den relaxten Ort an und beschließen, die Nacht hier zu verbringen.
Nachts schüttet es aus Eimern, ununterbrochen prasseln die Regentropfen auf unser Dach. Eigentlich mal ganz schön – doch am nächsten Morgen stellen wir mit Schrecken fest, dass unsere Starlink-Antenne nicht mehr funktioniert ?? Das war wohl doch zu viel Wasser für das gute Stück ??? Na ja, vielleicht geht sie ja wieder, wenn alles getrocknet ist ?? Auf glitschigen Schlammpisten geht die Piste zurück nach Orange Walk, ein recht trostloses Örtchen, in dem Sonntags wirklich alles geschlossen hat – wirklich alles. Dafür gibt es Millionen von Hunden, an jedem Gartenzaun bellt uns eine Meute an und manche finden auch das Loch im Zaun!! Unsere Jungs sind echt verstört, sie sind froh, als wir zu Henriette zurückkommen.
Ruine Lamanai
Montag, 19.02.2024 – das Städtchen ist tatsächlich aus dem Tiefschlaf erwacht, die Läden sind geöffnet, auf dem Markt herrscht emsiges Treiben, aus der Bäckerei weht ein leckerer Duft und die Tacostände feuern die Herdplatten an. Da unser Starlink anscheinend den Geist aufgegeben hat, müssen wir uns eine heimische Sim-Karte zulegen. Das klappt recht problemlos, nach einer halben Stunde Wartezeit ist die Karte aktiviert und ich bin wieder online !! Eine Stunde entfernt von hier gibt es die Ausgrabungsstätte Lamanai, eigentlich wollten wir mit einem Boot auf dem New River dorthin schippern, aber der Preis von 220,- € pro Person war uns doch zu viel. Auf unseren 4 Rädern erreichen wir Lamanai in einer guten Stunde, die Stätte liegt Mitten im üppigen tropischen Regenwald. Das Beste ist, dass Hunde hier in der Anlage zugelassen sind – mehr noch, alle sind wieder ganz begeistert von den beiden. Mit einer Besiedlungsdauer von circa 3.000 Jahren gehört der Ort zu den am längsten kontinuierlich besiedelten Mayastädten. Lamanai war sogar noch besiedelt, als die Spanier im 16. Jahrhundert nach Belize kamen. Der Name Lamanai bedeutet in der Maya-Sprache soviel wie „untergetauchtes Krokodil“ – in dem New River soll es jede Menge dieser Echsen geben. Gut gefallen hat uns der Maskentempel, der mit einer über 4 Meter hohen Maske eines mit einem Krokodil geschmückten Gesichts eines ehemaligen Maya-Königs dekoriert ist.
Die Geräuschkulisse ist sehr besonders: im Hintergrund hört man eine Brüllaffenherde, die sich lautstark unterhält, ein paar Vögel geben ihren Senf dazu. Auf dem Weg zum Parkplatz läuft uns dann noch eine Nasenbärfamilie über den Weg – wie schön !!!
Crooked Tree Wildlife Sanctuary
Dummerweise müssen wir die ganze Strecke zurückfahren, obwohl unser Übernachtungsplatz nur Luftlinie 10 Kilometer entfernt ist – aber es gibt hier wohl tatsächlich keine Strassen. Im Crooked Tree Wildlife Sanctuary parken wir Henriette im Garten eines kleinen Hotels. Bei der Einfahrt müssen wir schmunzeln, da steht doch tatsächlich schon ein anderer, uns bekannter Camper: „PerspectiVan“ aus Köln mit Anne und Anna – lustig, wir sind uns nun schon 4-mal zufällig über den Weg gelaufen !! Hier gibt es glücklicherweise WIFI, so können wir versuchen, unser Starlink-Problem zu lösen – anscheinend hängt das am Land Belize, das ist nicht mehr Nordamerika und daher funktioniert nichts mehr ??? Ok, dann müssen wir in den nächsten Tag eben ohne Starlink auskommen.
Mayflower Bocawina NP
Nach 2 Nächten verlassen wir diesen netten Ort. verabschieden uns von Anna und Anne, von der total lieben Wirtin und von dem freundlichen Supermarktbesitzer. Unsere Strecke führt Richtung Süden durch grüne Ebenen mit vielen Hinweisschilder auf Tapire, Rehe und Jaguare – leider lässt sich keiner von ihnen blicken. Unterwegs füllen wir noch unseren Wassertank auf – allerdings können wir den Schlauch nicht anschließen, so arbeiten wir mit Garaffen, Trichter und einem kleinen Ansaugschlauch. Die geschäftstüchtige Besitzerin macht alles dafür, dass unser Tank voll wird – ein super Service. Gegen Nachmittag erreichen wir unser heutiges Ziel: den Mayflower Bocawina Nationalpark. Nach Zahlung der Eintritts- und Campinggebühr (jeweils 5,- € pro Person) dürfen wir uns einen Platz auf der Wiese mitten im Dschungel aussuchen. Zum Aufwärmen wandern wir kurz vor Dunkelheit zum Antilope- Wasserfall, es geht ganz schön bergauf, die Schweißperlen tropfen von der Stirn. Am nächsten Tag steht eine große, 15 km lange Tour zu den 5 Wasserfällen auf dem Plan. Gesagt getan, morgens nur ein kurzer Kaffee, dann wird der Rucksack mit Trinken, Essen und natürlich dem Bikini gepackt, schon starten wir in den Dschungel. Der Weg ist zum großen Teil gut markiert und erkennbar, ab und zu allerdings müssen wir in alle Richtungen laufen, um irgendwo die nächste Markierung zu finden. Auf dem Baum direkt vor uns macht eine Nasenbärmama mit ihrem Baby einen Höllenlärm, sie hat wohl Angst vor unseren zwei Pumas ? Nachdem sie merkt, dass von unseren Jungs keine Gefahr ausgeht, lässt sie sich richtig schön fotografieren.
Am ersten Wasserfall geht es dann supersteil nach unten, die letzten Meter muss man sich tatsächlich abseilen. Hans-Peter wartet mit den Hunden oben, für sie ist dieser Teil nicht machbar. So richtig spektakulär ist der Wasserfall nicht, eigentlich war er die Mühe nicht wert, aber ein bisschen Klettern macht mir schon Spaß. Die nächsten 2 Wasserfälle erreichen wir wegen des schlechten, matschigen Weges gar nicht, so muss die Vesperpause bis zum Bocawina Upper Fall warten. Quappo und wir Zweibeiner haben richtig Hunger, Frodo ist durch das ganze Kleingetier – Mücken, Ameisen, Moskitos – so genervt, dass er seine Frühstücksportion ausnahmsweise mal komplett seinem kleinen Bruder überlässt. Natürlich muss ich jetzt auch ins Wasser, eine herrliche Erfrischung nach der ganzen Anstrengung. Auf dem Rückweg zu unserem Platz gönnen wir uns im nahegelegenen Resort ein frisches, kühles Belkini – schmeckt super und hilft sicher gegen den Muskelkater !!
Den Rest vom Tag chillen wir gemütlich, abends besuchen uns noch ein paar Gelbstirn-Amazonen, die sich super gut in den grünen Bäumen verstecken.
Hopkins
Freitagmorgens, 23.02.2024, schonen wir unsere müden Knochen und laufen den entspannten, ebenen Birdwalk. Weiter geht es heute nach Hopkins – ein total nettes Örtchen am Karibikstrand. Mit den Stellplätzen ist es etwas schwierig, so fahren wir erst einmal den ganzen Strand auf und ab, bis wir ein nettes Plätzchen auf einem unbebauten Grundstück finden. Der Nachbar meint, er hätte kein Problem, wenn wir hier übernachten, der Eigentümer des Grundstückes wäre allerdings ein „asshole“ – aber er würde eigentlich nie vorbeikommen. OK, das Risiko kann man eingehen, wir richten uns gemütlich auf der Wiese ein. Später erkunde ich mit meinen Jungs den Ort, lade meine Handykarte auf und kaufe eine paar Sachen fürs Abendessen. Alle hier sind unfassbar relaxt und gechillt, fast könnte man auf den Gedanken kommen, dass jeder etwas Hasch oder Alkohol intus hat 🙂 ?? Aus allen Lautsprechern tönt Raggae-Musik, jeder zweite trägt Rasta-Zöpfe, alle sind super freundlich und quatschen ein paar Worte mit einem – der Ort versprüht einen ganz besonderen Zauber !!
Selbst das Wasser ist gechillt: angenehm warm, keine Wellen, ewig weit sehr flach – eine riesengroße Badewanne. Eigentlich könnte man hier noch gut ein paar Tage abhängen, aber es gibt einfach noch zu viel anderes zu sehen. So fahren wir am nächsten Morgen auf dem landschaftlich wunderschönen Hummingbird-Highway nach Belmopan – der „Hauptstadt“ von Belize. Die Stadt hat rund 60.000 Einwohner und ist – wie das ganze Land – sehr entspannt. Henriette wird geparkt am Guanacaste-NP, ein kleiner Dschungel-Park am Belize-River. Es gibt einen netten Rundweg, den wir gleich erkunden.
Belmopan
Sonntagmorgens treiben mich die Motorbremsen der LKW’s und das Hämmern eines Spechtes früh aus den Federn: tatsächlich bekomme ich den kleinen Kerl vor die Linse, ein weiterer Frühaufsteher, ein Aguti, läuft auch noch vor die Kamera. Später haben wir noch mehr Glück: auf dem Baum vor uns tummeln sich gleich vier Tukane – schnell zurück zum Auto, die große Kamera herausgeholt und abgedrückt – wir freuen uns wie Bolle !!!
Mit dem netten Ranger und seiner Freundin verquatschen wir uns über eine Stunde (echt der Vorteil von Belize, dass hier alle englisch sprechen !), sie finden Henriette und unsere Hunde so toll.
Spanish Lookout
Weiter geht es rund 50 Kilometer nach Spanish Lookout, eine 1958 gegründete Kolonie von Mennoniten. Das hatten wir uns wirklich ganz, ganz anders vorgestellt – wir dachten, uns begegnen Kutschen mit Latzhosen-Männern, vielen Kindern und einfachen Hütten ??? Nein, es stehen hier recht feudale Häuser auf riesigen Grundstücken, daneben moderne Werkshallen, Geschäfte und Handwerksbetriebe, perfekte, breite Strassen und kein Mensch weit und breit ?? Ach ja, heute ist ja Sonntag, da wird natürlich hier nirgends gearbeitet. Es gibt im Ort einen Community-Park, in dem man auch campen darf – und hier finden wir auch die ganzen Menschen. Wir lesen auf einem Plakat, dass heute ein großes Familientreffen der Penner-Familie stattfindet – geschätzt sind das 250 Personen – also eine richtig, richtig große Familienfeier. Hier sehen wir nun auch die Latzhosen, jede Menge blonder Kinder und Frauen mit schwarzen und weissen Häubchen. Interessiert bestaunen wir von weitem das Treiben und machen uns so unsere Gedanken.
Im Laufe des Nachmittags bekommen wir mehrmals Besuch – alle sprechen uns in perfektem Deutsch an, schon irgendwie sehr komisch. Ein ganz netter junger Mann outet sich als der Besitzer des einzigen Döner-Ladens in Belize – wir versprechen, morgen vorbeizukommen !!
Montag, der 26.02.2024 – im Park ist es heute total ruhig, wir haben den Platz fast für uns alleine. Die Chance wird genutzt, um die Waschmaschine laufen zu lassen, bei der Sonne und Wind trocknet alles in Windeseile. Später machen wir uns – wie versprochen – auf den Weg zum Dönerladen. Auch hier sprechen alle deutsch – der Wirt, die Angestellte und alle Gäste – man kommt sich schon wie zu Hause vor. Sajid, der Eigentümer des Dönerladens erzählt uns seine Lebensgeschichte und erklärt uns viel über diese Kolonie – super spannend. Und ja, der Döner schmeckt einfach hervorragend !!!
Gerade als wir uns verabschieden wollen, kommt ein weisser Mercedes um die Ecke – das gibt es doch einfach gar nicht, tatsächlich treffen wir Anne und Anna nun zufälligerweise schon zum 5. mal. Sie hatten uns beim letzten Treffen erzählt, dass es hier den einzigen Dönerladen des Landes gibt, so schließt sich also der Kreis. Nun bleiben wir doch noch länger sitzen, gemeinsam mit den Kölner Mädchen fahren wir kurz vor Einbruch der Dämmerung nach San Ignacio auf den tollen CP Mani Kai. Noch eine Runde mit den Jungs, dann nutzen wir erst mal ausgiebig das WiFi des Platzes, checken Mails, Bank, Wetter und Whatsapp.
Mountain Ridge NP
Nach einer unruhigen Nacht entdecke ich unzählige Pickel auf meiner Haut – was soll das denn nun bitte ?? Klar wird erst mal Dr. Google befragt – scheinbar habe ich mir ein paar neue Haustiere zugelegt: Milben – was ein Mist !!! So suche ich im Ort die nächste Apotheke, glücklicherweise gibt es eine Lotion gegen die neuen Mitbewohner. Da ich schon mal unterwegs bin, besorge ich gleich noch das Permit für den nächste Nationalpark. Im Forstamt soll es das geben – das liegt fast auf dem Weg. Eine nette junge Frau füllt das Formular aus, fragt mich tausend Sachen, ruft extra noch im Nationalpark an – nach 20 Minuten freue ich mich, dass nun alles geschafft ist. Zu früh gefreut, die freundliche Angestellte erklärt mir, dass ich nun 200 m weiter zur Polizeistation gehen muss, um die Gebühr dort zu bezahlen. Allerdings ist es genau 12.00 Uhr – Zeit für den Lunch ??? Genauso ist es – in dem Moment, in dem ich die Polizeistation betreten will, wird die Tür geschlossen, die Mitarbeiter machen jetzt eine Stunde Pause. Unverrichteter Dinge marschiere ich zurück, gehe gemütlich duschen und noch einen Kaffee trinken. Eine Stunde später ist die Tür der Polizeistation geöffnet, ich bezahle brav die 5,— € Gebühr, gehe zurück zum Forstamt und bin stolz, dass ich nun das Permit in der Hand habe.
So wird alles zusammengepackt, wir fahren die 30 Kilometer zum Pine Ridge Mountain NP, erkunden den Big Rock Wasserfall (natürlich muss ich hier auch kurz hinein hüpfen) und parken ein Stückchen weiter auf einem total verlassenen Campingplatz. Auch das Dorf nebendran ist total verwaist – schon echt unheimlich !! Na ja, wir haben einen total ruhigen Abend: Hans-Peter macht ein Feuerchen , dazu gibt es einen grandiosen Sternenhimmel und Grillengezirpe – herrlich !!!
Caracol
Mittwoch, 28.02.2024 – gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zu den Ruinen von Caracol. Die Strecke beträgt 36 km, auf rund der Hälfte der Strecke wird gerade emsig gebaut, unzählige LKW`s, Bagger, Raupen und Bauarbeiter sind am Werk, diese Strasse in eine Autobahn zu verwandeln. Danach wird die Strecke eng und holprig, teilweise sind die Spurrillen und Schlaglöcher sehr heftig. Man könnte annehmen, dass hier nichts mehr groß kommen wird – aber weit gefehlt, tatsächlich erreichen wir nach knapp 1,5 Stunden den Eingang zu der Ausgrabungsstätte. Hier ist alles super schön gepflegt, tatsächlich stehen ein paar Kleinbusse und PKWs auf dem Parkplatz. Auch hier darf man – wie fast bei allen Ausgrabungsstätten in Belize die Hunde mitnehmen, so kommen sie auch mal in den Genuss, die alten Maya-Tempel beschnuppern zu können. Die bislang freigelegten Tempel sind sehr beeindruckend und riesig groß. Caracol war einst eine der mächtigsten Städte der gesamten Maya-Welt, sie liegt auf dem 500 m hohen Vaca Plateau und hat sich wahrscheinlich zu seiner Glanzzeit um 650 v. Chr. über 181 Quadratkilometer erstreckt. Wege von insgesamt gut 65 km Länge ziehen sich vom Zentrum zu den großen am äußeren Rand gelegenen Plazas und Wohnviertel und verbinden die Stadtteile miteinander. In ihren besten Tagen haben hier wahrscheinlich 150.000 Menschen gewohnt – kann man sich kaum vorstellen.
Die Tempel darf man hier erklimmen und oben angekommen sehen wir doch den Baumwipfel neben uns heftig schwanken ?? Tatsächlich tummeln sich zwei Brüllaffen zwischen den Ästen, wir können sie von unserem Platz aus perfekt beobachten. Die Lage der Stadt so mitten in diesem riesigen, unbewohnten Dschungel ist phantastisch, die Geräuschkulisse tut ihr Mögliches dazu.
Zwei Stunden später fahren wir die Strecke zurück zu unserem verlassenen CP, einfach ein toller Platz. Den Rest des Tages nutzen wir für Bettwäsche waschen, um meine Milben endgültig auszurotten. Abends können wir lange draußen bleiben, die Temperatur ist perfekt und es gibt wirklich kaum Plagegeister.
Clarissa Falls CP, letzter Tag in Belize
Donnerstag, der 29.02.2024, morgens schauen wir uns noch die Rio Frio Caves ab, dann machen wir uns auf den Rückweg (unsere Biervorräte gehen dummerweise zur Neige ::). Bei den Rio on Pools müssen wir natürlich einen kleinen Stopp einlegen und in das herrliche Wasser springen. Ganz viele kleine Fischchen knabbern an den Beinen, hoffentlich nagen sie alle Milben weg !! Am Nachmittag erreichen wir San Ignacio, dort werden die letzten Belize Dollar in Belikin umgetauscht. Unser Übernachtungsplatz liegt herrlich direkt am Mobat-River, leider ist das versprochene Wifi sehr schlecht, aber ein paar Nachrichten haben wir erhalten.
Unsere beiden Mädels, Anne und Anna, kommen kurz nach uns auf dem Platz an, uns wundert das nun nicht mehr. Hier schwirren ganz viele Papageien herum, sie machen einen Höllenlärm, lassen sich aber leider nur schlecht fotografieren. Das ist also die letzte Nacht in Belize, wenn wir nicht das Starlink-Problem gehabt hätten, wären wir sicher noch ein paar Tage länger geblieben. Am nächsten Morgen sind es nur ein paar Kilometer bis zur Grenze zu Guatemala.
Das Land hat uns mit seinen besonderen „Vibes“ super gut gefallen, hier ist alles wirklich extrem entspannt, relaxt und freundlich. Durch die vielen schwarzen Menschen, die Garifundas, Reggaemusik, Hängematten, den Dschungel und das karibische Meer fühlt man sich hier total mitten in der Karibik. Auch dass die Menschen alle englisch sprechen, war sehr angenehm, das klappt einfach doch um ein vielfaches besser als spanisch !!