Mexiko

Neujahr im Parque Ecoturistico Grutas de Rancho Nuevo

In dem Parque Ecoturistico Grutas de Rancho Nuevo (knapp 10 Kilometer hinter San Cristobal) verbringen wir Silvester. Als wir ankommen, herrscht richtig viel Betrieb, aber mit Einbruch der Dämmerung verschwinden die letzten Fahrzeuge. So verbringen wir einen ganz ruhigen Silvesterabend mit gutem Essen, Spielen und natürlich einem Gläschen Sekt. Den ganzen Abend wird geknallt, um Mitternacht geht’s dann richtig los, ringsum wird heftig geknallt, von weitem sehen wir das Feuerwerk über der Stadt. Unsere Hunde sind glücklicherweise davon nicht beeindruckt. Klar, wird die Flasche Sekt noch leer getrunken, dann schlafen wir in himmlischer Ruhe. Mit dem Ausschlafen wird es leider nichts, schon früh um 6.30 Uhr hören wir in der Ferne Musik, gleich darauf brummen die ersten Automotoren. Gegen 8.00 Uhr stellen sich die ersten Gäste direkt neben uns, 10 Leute steigen aus dem Pickup und schmeissen als erstes den Grill an. Bei unserer Morgenrunde kurz darauf hat sich der Park schon gut gefüllt, immer mehr Autos strömen durch das Eingangstor. Es ist ein richtig mexikanischer Vergnügungspark: es gibt jede Menge Picknicktische mit Grills, Pferdereiten, Ziplines, Kinderspielplätze, Restaurants und Souvenirshops. Wir sind echt beeindruckt, wie viel Menschen hierherkommen !!! Kurzerhand beschließen wir, den heutigen Tag hier zu verbringen und uns den Trubel anzuschauen. Das war eine sehr gute Entscheidung: mittags bekommen wir von unseren Nachbarn Essen gebracht, später von den anderen Nachbarn einen leckeren Kaffee. Im Gespräch erfahren wir, dass sie eine Kaffeeplantage weiter südlich besitzen und schon werden wir eingeladen, sie dort zu besuchen und bei der Kaffeeernte mitzuhelfen. Natürlich wird sogleich ein Besuch der Plantage auf unserer Reiseroute eingeplant.

Bei der Abendrunde im Park sind unsere Hunde mal wieder die Stars – ein paar mal müssen sie herhalten für Fotoshootings. Schon sehr lustig: wir schauen fasziniert auf die Trachten und Gesichter der Indigenos, sie schauen dagegen genauso fasziniert auf uns mit unseren riesigen Hunden – eine win-win-situation 🙂 Abends braucht es stundenlang, bis alle Fahrzeuge den Park verlassen haben, es waren wirklich gefühlt Millionen !!

Am nächsten Morgen sind wir alleine mit den Müllmännern, alles wird picobello sauber gemacht, wirklich toll. Wir haben beschlossen, ein paar Kilometer zurückzufahren, um die beiden Ort Chamula und Zinacantan anzuschauen. Beide werden bewohnt von den Tzotziles, das sind direkte Nachfahren der Mayas. Sie haben eine eigene Sprache (99% der Bevölkerung spricht diese Sprache, etwas weniger als die Hälfte spricht Spanisch), einen ganz eigenen Kleidungsstil und ganz besondere religiöse Praktiken. Das sieht man besonders gut im Inneren der Kirche San Juan: von außen sieht sie aus wie jede andere Kirche in Mexiko, wenn man sie aber betritt, findet man sich in einer sehr fremden Welt wieder. Es gibt keine Sitzbänke, keine Orgel und keinen Pfarrer. Dafür brennen Hunderte von Kerzen, an den Wänden hängen Glaskästen mit Heiligen, die Menschen sitzen in kleinen Grüppchen auf dem Boden, der mit Piniennadeln ausgelegt ist. Schamanen helfen, Krankheiten und böse Geister zu vertreiben. Um den Kontakt zu den Heiligen herzustellen, wird heutzutage Cola getrunken. Es hat den Zweck, dass man rülpsen muss und damit entweichen böse Geister aus dem Körper. Diese bösen Geister sammeln sich in einem Huhn, das nach der Zeremonie geopfert wird. Eine ganz besondere Vermischung von Mayareligionen mit Christentum – für uns wirklich eine total fremde, nicht zu begreifende Welt. In der Kirche herrscht absolutes Fotografierverbot, daran halten wir uns natürlich.

Im nächsten Ort Zinacantan schauen wir uns nur die Kirche an, der Ort ist ansonsten nicht sehr einladend. Auch hier ist die Kirche auffällig kitschig, bunt und blinkend geschmückt, Luftballons und funkelnde Lichterketten schmücken den Innenraum. Nach dieser Reise in eine andere Welt kommen wir nochmals durch San Cristobal und übernachten in dem Parque Arcotete. Dieser Park ist überraschend schön, wir stehen an einem kleinen Bach, es gibt eine Höhle, die man besichtigen kann, dazu Ziplines, Palapas, Schaukeln, Boote, Verkaufsstände und selbstverständlich einige Restaurants.

El Chiflon

03.01.2024: wir starten langsam in den Tag, da wir heute nur rund 100 Kilometer Fahrtstrecke vor uns haben, vertrödeln wir den Vormittag. Womit wir nicht gerechnet hatten, war der Zustand der Strasse – alle 300 m ragt ein Topez aus dem Asphalt hervor. So brauchen wir fast 4 Stunden bis wir bei „El Chiflon“ ankommen. In der Dunkelheit gönnen wir uns zu ein erfrischendes Bad in dem türkisblauen Wasser, der Rest wird auf den nächsten Tag verschoben.

Ausnahmsweise stehen wir früh auf, da wir die Wanderung zu den Wasserfällen möglichst alleine erleben wollen. Der Plan klappt, wir sind die einzigen, die die rund 900 Stufen zu dem höchsten Punk erklimmen. Glücklichweise ist der Park hundefreundlich, so dürfen unsere 2 Jungs dieses mal mitkommen. Der Wasserfall ist traumhaft schön, für mich gehört er auf jeden Fall zu den Top-Five !!! Besonders die Farbe des Wassers ist einmalig – ein richtig kitschiges, glasklares Türkisblau. Weiter unten kann man baden – nach dem schweißtreibenden Marsch eine perfekte Erfrischung. Beim Herunterlaufen strömen uns die Tagesbesucher entgegen, das frühe Aufstehen hat sich also gelohnt.

Mittags fahren wir 20 Kilometer weiter zu der Cenote Chucumaltik. Eine Cenote ist ein natürlicher Brunnen in einem Kalkgestein, der durch Einsturz der Decke einer oder mehrerer Kavernen entstanden ist. Chucumaltik ist eine oberirdische Cenote, auf den ersten Blick sieht sie aus wie ein normaler See. Erst beim näheren Hinschauen sieht man, dass es vom Rand aus gleich steil bergab geht. Das Wasser ist unfassbar klar, man kann bis auf den Boden schauen. Und die Cenote ist riesig: rund 200 m Durchmesser und 70 m tief !! Klar, dass wir hier auch nochmal eine Runde schwimmen müssen. Wir fragen nach, ob wir über Nacht hier auf dem Parkplatz bleiben dürfen – ja, dürfen wir. Um 17.00 Uhr wird der Eingang geschlossen, so sind wir ganz alleine hier, in einer himmlischen Ruhe !

Vor dem Frühstück hüpfen wir in das traumhafte Wasser, lassen die Drohne über der Landschaft fliegen und genießen den ganzen See für uns alleine. Kummer macht uns unser Quappsel: er hat sich vor ein par Tagen etwas in den Fußballen gerammt, wir haben ein paar Splitter entfernen können, aber seit heute humpelt er richtig heftig. Fußbad, Verband, Zugsalbe – das ganze Programm wird gestartet, leider wird es nicht besser. Also, heute keine große Wanderung – wir fahren 3 Kilometer weiter in das Dörfchen Uninajab – ein Schwimmbad-Dorf. Scheinbar läuft hier Wasser Tag und Nacht aus einer Quelle, jedes Haus hat einen großen Pool und mitten im Ort gibt es rund 20 verschieden große Schwimmbecken, die von Tagesgästen für einen Eintrittspreis von umgerechnet 1,25 € genutzt werden können. Wir stellen uns auf den großen Parkplatz, dummerweise genau neben das übliche Ortsschild, an dem jeder ein Foto machen muss. Kaum trinken wir also unseren Kaffee, kommen schon die ersten Neugierigen an, bestaunen Henriette, die Hunde und uns. Später besucht uns eine junge Frau, die uns für den nächsten Tag zum Essen einladen möchte. Im Gespräch stellt sich heraus, dass sie Tierärztin ist – was für eine göttliche Fügung. Sofort vereinbaren wir einen Termin mit ihr für den nächsten Tag !!!

06.01.2024 – Drei Heilige Könige, dieser Tag ist hier natürlich auch ein wichtiger Feiertag. Morgens können wir zwischen 20 verschiedenen Pools auswählen, außer den Mitarbeiter, die den Boden rechen, ist noch kein Mensch im Park. Da das Wasser hier ständig durchfließt, ist es super sauber und erfrischend. Kurz darauf trudeln die ersten Leute ein, wir packen unsere Siebensachen und fahren zurück nach Comitan. Kurz zum Walmart, dann wollen wir uns ja mit Lucy, der Tierärztin, treffen. Es wird ein bisschen verwirrend: Lucy teilt uns mit, dass wir mit unserem Riesenauto nicht zu ihrer Praxis fahren könnten. So vereinbaren wir einen Treffpunkt, quälen uns auf einer für LKW’s verbotenen Strasse mitten durch die Stadt, werden kurz (!) von der Polizei angehalten und treffen uns tatsächlich an der vereinbarten Strassenecke. Lucy fährt vor – allerdings nicht in die Praxis, sondern zum Dorf ihrer Eltern, 25 km vor der Stadt. Im Haus der Eltern werden wir schon erwartet: die ganze Familie hat sich versammelt, um mit uns zusammen zu essen. Typisch für Mexiko: ein Stapel Plastikteller, Plastikgeschirr und Plastikbecher werden auf den Tisch gestellt, dann gibt es Spaghetti, gebratenes Hühnchenfleisch, Salat, Soßen, Avocados und einen riesigen Stapel Tacos !! Wir verständigen uns mit spanisch, englisch und Händen und Füßen – mehr recht als schlecht – es ist sehr lustig. Nach dem Essen wird es spannend: ein großer Rosca de Reyes, ein süßes Brot mit Gelee obendrauf, kommt auf den Tisch. In dem Teig sind kleine Jesus-Figuren versteckt, jeder der in seinem Stück eine der Figuren findet, muss für die anderen Tamales (kleine Teigbällchen aus Maismehl, gefüllt mit Fleisch oder Käse, eingehüllt in Pflanzenblätter) zubereiten. Die Aufregung ist groß, die kleine Nichte darf den Kuchen als erstes anschneiden, dann kommt der Reihe nach jeder dran. Mehrere kleine Jesusfiguren kommen zum Vorschein, also werden am nächsten Tag genügend Tamales zum Essen da sein.

Später spazieren wir zusammen in den nahe gelegenen Kiefernwald, stolz zeigt uns Lucy, was alles ihrer Familie gehört. Irgendwie scheint Lucy aber vergessen zu haben, warum wir eigentlich da sind – Quappo ????? Ach ja, nun muss erst einmal besprochen und überlegt werden, wie wir das am besten machen. Eine halbe Stunde später werden wir aufgeklärt: wir sollten doch mit Henriette zur Praxis fahren, da könnte sie Quappo am besten behandeln. Lucy, ihr Neffe Osvaldo und die kleine Nichte fahren mit uns, es ist schon fast dunkel, bis wir in den engen Gässchen die Praxis erreichen. Nun wird unser Kleiner untersucht, er bekommt 2 Spritzen und einen Verband verabreicht. Schlafen können wir vor dem Haus, mittlerweile sind wir auch richtig müde.

Nationalpark Lagunas de Montebello

Sonntags geht es Quappo schon um einiges besser, er humpelt nur noch ein bisschen. Nach der Verabschiedung von Lucy fahren wir weiter Richtung Nationalpark Lagunas de Montebello. Die Ruinen von Chikuntic wollten wir uns auf dem Weg anschauen – hier sind aber keine Hunde erlaubt, so verzichten wir auf diese Ausgrabung. Angekommen im Park sind wir gleich begeistert: es gibt hier 59 Seen in allen Größen und allen Farben – von türkis, blau bis grün. Da wir zeitig dran sind, nehmen wir uns gleich noch den Wanderweg „El Perol“ vor: ein toller Weg durch einen Kiefer/Regenwald mit ganz vielen Orchideen und einer tollen Aussicht auf die kleine Insel im Lago Pojoj. Auf dem weichen Boden kann Quappo wieder problemlos rennen – wir sind sehr froh !

Zurück von der Tour fahren wir ein kleines Stück weiter an den großen Lago Tziscao auf einen tollen Stellplatz – mitten auf der grünen Wiese, das Seeufer nur 15 m entfernt. Abends wird es hier schon richtig kalt, tagsüber haben wir bestes Badewetter bei 26 Grad.

Ziemlich schnell ist klar, dass wir auf jeden Fall noch eine Nacht hierbleiben, es ist einfach perfekt hier. Montags können wir ausschlafen (:)), die Waschmaschine darf arbeiten, nachmittags ein Spaziergang nach Guatemala, dazwischen schwimmen im glasklaren Wasser.

Man kann hier einfach über die Grenze laufen, ohne Kontrolle !! In Guatemala geht es einfach nicht weiter, es gibt keine Strassenanbindung für das kleine Dörfchen. Dafür gibt es jede Menge Souvenirstände mit sehr hübschen bunten Handarbeiten – ein weiterer kleiner Geldbeutel kommt zu meiner Sammlung 🙂

Auch den Dienstag verbringen wir an diesem hübschen Ort, es ist herrlich, in dem klaren, kühlen See zu schwimmen, nachmittags geht es nochmals eine Runde nach Guatemala. Die Kinder erkennen uns schon von weitem und rufen fröhlich: „Fodo, Fodo“ – irgendwie fällt es den Spaniern sehr schwer, den Namen Frodo richtig auszusprechen. Egal, wir sind mal wieder bekannt wie bunte Hunde, Frodo und Quappo lassen das ganze Gestreichele gelassen über sich ergehen. Abends wird es recht schnell kühl, so dass wir es uns im Wohnzimmer gemütlich machen.

Las Nubes

Mittwoch, der 10.01.2024 – wir bunkern noch Wasser, dann verabschieden wir uns von dem Traumplätzchen. Weiter geht es – immer an der Grenze zu Guatemala entlang – zum nächsten Wasserfall (wer hätte es gedacht ?). Nach einer 12 Kilometer langen Rüttelpiste erreichen wir das kleine Ecotouristico. Las Nubes heißen diese superschönen Kaskaden, umgeben von einem herrlichen Regenwald.

Es gibt netterweise einen kleinen Wanderweg durch den Dschungel mit einem herrlichen Mirador, den müssen wir natürlich gleich besteigen. Abends sitzen wir vor dem Auto und lauschen dem Vogelgezwitscher.

Bei strahlendem Himmel wandern wir am nächsten Morgen nochmals zu dem Mirador – und siehe da, nun entdecken wir sogar 2 Faultiere !!

So, noch schnell frühstücken, ein kurzes Bad (vorsichtig, vor den Fällen !!), dann weiter zum nächsten Event. Die Strecke führt durch einen herrlich grünen Dschungel, dank der Millionen Topes brauchen wir für die 100 Kilometer wieder über 3 Stunden. Selbst im allerhintersten Ort, ein Schlagloch hinter dem anderen, wurden sicherheitshalber noch alle 100 m diese nervigen „Reductores“ eingebaut – wir haben kein Verständnis dafür 🙁

Reforma Agraria

UnserTagesziel heute: Reforma Agraria bzw. Las Guacamayas. Las Guacamayas heißen die roten Aras, die hier leben sollen. Tatsächlich sehen wir schon auf der Hinfahrt 2 schöne Exemplare, ganz bunt in Regenbogenfarben fliegen sie vor unseren Augen hoch. Im Ort selbst gibt es eine kleine Wiese, auf der wir bequem parken können. Beim Rundgang durch das Dorf entdecken wir einige Klammeraffen (Spider Monkey), die in den Bäumen herumtoben. Einer schmeisst gleich einen Ast nach mir – Gottseidank zieht mich Frodo in dem Moment weg, so habe ich keine Beule am Kopf abbekommen. Abends beschließen wir, in dem netten Restaurant am Flussufer essen zu gehen, außer uns ist nur ein weiterer Tisch besetzt. Der Kellner erklärt uns sofort, dass wir mit den Hunden hier nicht bleiben dürfen und plaziert uns unterhalb der Terrasse auf unbequemen Holzklötzen unter einem Palapa. Na ja, auf das Trinkgeld muss er jetzt verzichten, das hat er sich selber eingebrockt. Das Essen ist auch hier typisch mexikanisch: jede Menge Tacos, Hühnerfleisch bzw. Rindfleisch, Bohnenpaste und das Wichtigste: scharfe Soße !!! So richtig begeistert uns die mexikanische Küche einfach nicht – oder wir haben die richtigen Restaurants noch nicht gefunden ???? Zurück am Auto erfreuen wir uns an Hunderten von Glühwürmchen, die auf unserer Wiese herumschwirren. In der Ferne hört man das irre laute Gebrüll der Brüllaffen – mit denen hatten wir schon vor 8 Jahren in Argentinien Kontakt gehabt. Damals konnten wir diesen Lärm zuerst nicht zuordnen, später fanden wir heraus, dass das Brüllaffen waren – lt. Google die zweitlautesten Tiere der Welt !!! Dem können wir voll und ganz zustimmen, man hört diese Tiere kilometerweit.

Beim der morgendlichen Gassirunde entdecken wir einen weiteren schönen rot/bunten Ara, die Tiere sind super hübsch und unfassbar laut. Den restlichen Tag sitzen wir vor Henriette, lauschen den Geräuschen, schreiben Webseite und planen die nächsten Stepps.

Samstagmorgen entdecken wir bei der Morgenrunde tatsächlich noch 2 Brüllaffen, die sich hoch oben in den Bäumen versteckt haben. Bei dem Gebrüll, das man kilometerweit hören kann, erwartet man eigentlich einen 800 kg Affen – dem ist aber nicht so, die Tiere sind gar nicht so groß. Auf jeden Fall haben wir uns gefreut, ein Exemplar vor die Linse zu bekommen.

Heute wollen wir weiter, sind gerade am packen, da kommt noch ein Overlander mit Schweizer Kennzeichen auf unseren Platz gefahren. Es sind Maria und Bernhard, sie sind schon 5 Jahren in Südamerika unterwegs gewesen, wollen aber unbedingt noch einmal dorthin – weil es einfach so schön dort ist. Natürlich verquasseln wir uns mit den sympathischen Schweizern, ruck zuck sind 2 Stunden vorbei. Nun müssen wir uns beeilen, immerhin haben wir noch 130 Kilometer vor uns – und man weiss hier nie, wie lange man dafür brauchen wird. Hans-Peter gibt am Ende richtig Gas, Henriette läuft auf Hochtouren, so schaffen wir es genau vor Einbruch der Dunkelheit zu den Cascadas de Golondrinas. Kurz vor dem Ziel werden wir noch von 5 hochbewaffneten Polizisten angehalten sie meinen, es wäre zu dunkel, um bei den Wasserfällen zu übernachten, direkt neben ihnen wäre es doch sicherer. Nein, dazu haben wir keine Lust, nach ein bisschen diskutieren lassen sie uns durch. Allerdings fordert einer 100 Pesos von uns – ich dachte, das wäre der Eintritt, aber wie sich herausstellt, war das nur für das Geld für das Samtagsabendbier 🙂 Fast müssen wir drüber lachen, die Polizei ist einfach super korrupt hier.

Cascades Robert Barrios

Auch hier schlafen wir in himmlischer Ruhe, weit und breit ist nichts zu hören. Am nächsten Morgen erkunden wir die Wasserfälle und sind sehr positiv überrascht – sie sind richtig schön, nur das Ambiente darum ist (typisch mexikanisch) heruntergekommen. Zum Schwimmen ist es noch zu frisch, so fahren wir weiter. Eigentlich wollten wir die Ausgrabungsstätte Yaxchilan besichtigen, aber lt. den Einträgen bei iOverlander und Google sind die Anlagen bis auf weiteres wegen Problemen mit dem Kartell gesperrt. Auf der Strecke gibt es immer wieder Strassenblockaden der Polizei, überall wurden mit Sandsäcken Sperren eingebaut, die Präsenz der Uniformierten ist sehr hoch – also hier gab es scheinbar richtig Probleme ?? So fahren wir an der Ausgrabungsstätte vorbei zum nächsten Wasserfall Roberto Barrios – eine Empfehlung von Katrina, unsere Mitcamperin in Chuparosa. Das war tatsächlich ein guter Tipp, es gibt einen perfekten Stellplatz auf der Wiese, 100 m entfernt von den gewaltigen, türkisblauen Wasserfällen. Man kann hier super schwimmen und ab 17.00 Uhr haben wir den Platz ganz für uns alleine – herrlich.

Palenque

Montag, den 15.01 – das nächste Highlight steht an, wir wollen uns die alte Maya-Stätte Palenque anschauen. Viele hatten uns gewarnt, dass es extrem voll und touristisch sein soll, so machen wir uns (für unsere Verhältnisse) recht früh auf den Weg. Knapp eine Stunde später stehen wir am Ticketschalter, sofort bekomme ich alles, wir können mit Henriette direkt vor den Eingang fahren und parken. Also, alles ganz easy und entspannt, es sind nur sehr wenige Touristen unterwegs. Gemeinsam schauen wir uns die Anlage an, die durch ihre Lage mitten im Dschungel schon sehr beeindruckend ist. Bislang wurde von der alten Maya-Stadt nur 10% ausgegraben, der größte Teil ist vom Grün überwuchert. Ihre Blütezeit hatte die Mayametropole zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert, die letzte Erwähnung datiert von 814 n Chr. Palenque scheint eines der ersten großen Zentren der klassischen Periode gewesen zu sein, das dem allgemeinen Kollaps der Maya im südlichen Tiefland zum Opfer fiel. Die Gründe für diesen Kollaps konnten bis heute nicht geklärt werden.

Schwer beeindruckt fahren wir erst einmal kurz in die Stadt zum einkaufen, überlegen dann, wohin wir fahren könnten. Zum nächsten angedachten Ziel ist es für heute zu spät, um auf dem Parkplatz zu übernachten ist es zu früh ?? Also, kurze Abstimmung – wir fahren zurück zu unserem schönen Platz in Roberto Barrio, erfrischen uns im Wasserfall und genießen eine zweite geruhsame Nacht.

Morgens ein Bad unter dem Wasserfall, Frühstück und schon geht’s weiter Richtung Yucatan. Die Landschaft ändert sich: alles ist flach, tropisch und sehr feucht ! Rechts und links der Strasse wechseln sich riesige Palmölfelder mit riesigen Weideflächen, auf denen Zeburinder mit großen Hasenohren grasen, ab. Sehr gefällig ist dieser Landstrich Mexikos nicht, da heißt es einfach durchfahren. Unterwegs finden wir neben der Hauptstrasse einen Stellplatz am Dorfrand an einem kleinen Fluss, perfekt für einen Nacht. Der abendliche Rundgang durchs Dorf ist sehr aufschlussreich: Hunderte von Hunden, Hühnern, Enten, Schafen, Ziegen, Truthähnen und Schweinen laufen durch die Gärten und Häuser, überall sitzen die Menschen auf Plastikstühlen vor ihren Hütten. Es wird gegessen, getrunken, gequatscht und freundlich gewunken. Einige werkeln an ihren Häusern oder Autos herum, aber es scheint nie etwas fertig zu werden – das mag hier auch dem feuchten Klima geschuldet zu sein. Das tropische Klima sorgt schon für Risse und Löcher, bevor das Dach auf dem Haus ist – so lebt man hier im ständigen Provisorium. Für uns ist es schwer vorstellbar, dass man in diesen „Behausungen“ überhaupt mit einer Familie leben kann, dazu noch gibt es hier unfassbar viele Kleinkinder und Babies.

Karibikstrand

Heute ist schon wieder Mittwoch, wir fahren weiter bis zur Karibik !! Dort angekommen finden wir einen netten, kleinen Campingplatz direkt am Strand, mitten in einem Palmenhain. Und das Beste: wir sind ganz alleine hier auf dem Platz. Abends gibt es noch eine große Strandrunde mit den Jungs – Quappo liebt den weichen Untergrund, er humpelt fast gar nicht mehr. Rund zwei Kilometer entfernt entdecken wir eine riesengroße, verlassene Hotelanlage – nur ein einsamer Mexikaner werkelt an einem Palapa herum. Auf meine Frage, ob hier alles geschlossen sei, antwortet er: nein, das Restaurant wäre geöffnet ??? Sehr mysteriös, da muss ich doch gleich nachforschen: die Anlage ist wohl ein Corona-Opfer, seit 2019 ist alles geschlossen und verfällt so langsam. Wahrscheinlich wird der Komplex in 500 Jahren entdeckt und die Forscher müssen wie bei den Mayas rätseln, warum der Ort aufgegeben wurde ??

Donnerstag, der 18.01.2024 – uns gefällt es so gut hier, dass wir einen Tag verlängern. So bleibt genug Zeit, um spazieren zu gehen, ein paar Einheiten Duolingo zu machen, zu lesen, Webseite zu schreiben und Brot zu backen. Die Sonne schiebt sich immer wieder zwischen den Wolken hervor, es lässt sich sehr gut aushalten.

Edzna

Nach den 2 Faulenzer-Tagen steht heute Kultur auf dem Programm !! Wir schauen uns „Edzna“ an, eine archäologische Stätte der Maya (wer hätte es gedacht:)). Auf dem Parkplatz angekommen stehen nur 2 weitere Fahrzeuge hier, es ist fast nichts los. Ohne große Erwartungen betreten wir das Gelände und sind von der Anlage gleich beeindruckt. Der riesige Baukomplex mit der fünfstöckigen Palastpyramide hat es uns angetan, ein richtiger Monumentalbau, der sehr gut erhalten ist. Die Dimensionen des ehemaligen Hauptplatzes sind gigantisch, wir lesen nach, dass in dieser Stadt im Zeitraum von 400 bis 1.000 n. Chr. rund 70.000 Menschen hier gelebt haben sollen. Es gab hier ein zentralisiertes Regierungssystem, das sich durch die Beziehung der Herrschenden zu den Göttern legitimierte. Der kleine Umweg hierher hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Campeche

Am Nachmittag erreichen wir schließlich die nette, ehemalige Piratenstadt Campeche. Am Malecon findet sich ein perfekter Stellplatz, wir stehen (erst einmal) ganz alleine auf dem großen Parkplatz. Auf der schön angelegten Strandpromenade kommen wir in einer halben Stunde in die Innenstadt. Von weitem erscheinen die hübschen, bunt angestrichenen Kolonialhäuser sehr malerisch, beim genaueren Betrachten erkennt man auch hier wieder viel marode Bausubstanz. Seit 1999 gehört die Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe, zu dieser Zeit wurde viele Subventionen verteilt, um die Gebäudesubstanz zu renovieren und zu erhalten. Aber auch hier trägt das feuchte Klima, das Salzwasser, Regenzeiten und starke Sonneneinstrahlung dazu bei, dass der Mörtel und der Anstrich schnell wieder abblättern. Trotz allem, eine wirklich hübsche Stadt, in einem netten Restaurant essen wir typisch mexikanisch einen leckeren Burger. Zurück am Parkplatz trauen wir unseren Augen nicht: wir sind komplett eingeparkt, neben uns wurde eine große Hüpfburg aufgebaut, es gibt Essstände, Musik und jeder Menge Leute !! Ok, es ist Freitagabend, da haben wir Verständnis.

Pomuche

Morgens um 6.30 Uhr werden wir von einer lautstarken Joggergruppe geweckt, die direkt vor unserem Häuschen ihre Vesperpause einlegt. Eine Stunde wird gequasselt, gelacht, gegessen und getrunken – wir sind mittlerweile hellwach. Kaum sind wir aus dem Bett gekrabbelt, löst sich die Gruppe auf und es herrscht Ruhe ?? Nun gut, da wir schon mal wach sind, kommen wir heute einfach früher los. Auf dem Weg nach Merida legen wir einen kurzen Stopp am Friedhof von Pomuche ein: ein ganz besonderer, skurriler Ort – schaut euch einfach die Fotos an !!

Merida

Weiter geht es zu einer richtigen Cenote, wir hoffen auf Badespass und einen ruhigen Nachtplatz. Beides finden wir im Nirgendwo kurz vor Merida mit dem unaussprechlichen Namen: „Kankirixche“ – ein genial ruhiger Platz im Nirgendwo und ein toller Badeplatz. Die hölzerne Treppe geht steil hinunter in die mit türkisblauem, klarem Wasser gefüllte Riesenbadewanne – ein herrlicher Badespaß !!

Sonntag, 21.01.2024, der Sonnengott lässt uns heute im Stich, so nutzen wir den Tag für einen Großeinkauf im Walmart Merida. Gut gefüllt stellen wir Henriette in der Nähe der MAN Werkstatt mitten in einem kleinen Dorf namens Tixcacal ab. Der abendliche Spaziergang ist vor allem für Frodo super aufregend, anscheinend gibt es ein paar „heiße“ Mädels.

Montagmorgen – wir müssen früh aufstehen, da wir in die Werkstatt müssen, Henriette bekommt den jährlichen Checkup. Angekommen bei MAN wird natürlich erst einmal von allen Mitarbeitern das Auto bewundert und eingehend inspiziert. Dann heißt es warten, sie müssen schauen, ob alle Ersatzteile im Lager sind. Mittlerweile kennen wir das Problem ja zur Genüge und sind überhaupt nicht verwundert, dass ein neuer Luftfilter nicht vorrätig ist. Kurze Lagebesprechung ?? Also gut, wir kommen in einer Woche wieder und hoffen, dass das gute Stück dann da ist. Nach der Mittagspause machen sich die Mechaniker an die Arbeit, ich gehe mit den Jungs eine Runde um den Block. Dummerweise werden wir 2 x von einem richtigen tropischen Regenguss überrascht, Deckung finden wir unter einem parkenden LKW !! Gegen 17.00 Uhr ist Henriette fertig, also zu spät zum Weiterfahren, so parken wir nochmals auf dem Platz in Tixcacal – sehr zur Freude von Frodo !!

Chuburna

Dienstag – 23.01.2024, was machen wir nun mit der Woche Wartezeit – na klar, erst mal gehts ans Meer. Knapp 55 Kilometer entfernt von der Großstadt finden wir in Chuburna einen riesigen Parkplatz am Strand. Henriette wird ein paar Meter abseits geparkt und wir machen uns auf zu einem großen Strandspaziergang. Beim Zurückkommen sehen wir schon von weitem ein Polizeiauto neben Henriette parken ?? Eine nette Polizistin klärt uns auf: hier dürfen wir nicht stehen bleiben, nur in dem markierten Fläche ist Parken erlaubt (wegen den Schildkröten ?). Also gut, wir fahren die 100 Meter zurück und schon sind alle zufrieden. Abends kommen weitere Polizeifahrzeuge vorbei, alle grüßen uns freundlich und versichern uns, dass sie auf uns aufpassen !!

Den nächsten Tag kommen wir uns vor wie Könige, die eine Audienz abhalten: alle 5 Minuten kommen Neugierige vorbei, die uns bzw. Henriette bestaunen. Meist sind es Amerikaner, die hier Urlaub machen, aber auch Mexikaner, Kanadier und sogar eine junge Deutsche aus Baden-Baden interessiert sich für uns. Ein schöner, entspannter Strandtag !

Nachmittags mache ich noch eine Runde mit den Hunden, laufe an der Lagune entlang in der Hoffnung, ein paar Flamingos zu entdecken. Leider lässt sich keiner blicken, wir machen uns auf den Rückweg. Ein letzter Schlenker – und da sehen wir doch tatsächlich ein paar wunderschön pinke Exemplare. Für ein Handyfoto sind sie zu weit weg, so muss ich schnell meinen Mann samt Kamera holen. Die rosa Schönheiten setzen sich perfekt in Szene, hier unsere Ergebnisse:

Zufrieden schauen wir uns später den schönen Sonnenuntergang an, nachts können wir sogar noch den Mann im Mond finden 🙂

Homún, Cenoten

Weiter geht es heute nach Homún, ein kleiner Ort rund 50 Kilometer südöstlich von Merida mit der höchsten Centoten-Dichte in ganz Yucatan. Auf iOverlander hatten wir einen Eintrag gesehen von einem Stellplatz bei einer Cenote mit einem Restaurant – klang eigentlich recht nett ?? Der Platz stellt sich allerdings als häßlicher Parkplatz dar, die Cenote kann nur mit Führer besucht werden. Na gut, es gibt ja Duzende andere Cenoten im Örtchen, wir machen uns auf den Weg zur nächstbesten. Unterwegs werden wir von unzähligen Guides und Taxifahren angehalten, die uns hier herumführen wollen – schon etwas nervig. Gelandet sind wir schließlich bei der Cenote Tza-Ujun-Kat – eine hübsche Höhle mit ein paar kleinen Fischen und klarem Wasser. Nach der Erfrischung freuen wir uns auf das Restaurant – sieht eigentlich ganz gut aus. Am Eingang gleich eine Enttäuschung – Hunde dürfen nicht mit ins Lokal ?? Also werden die Jungs draußen angebunden, sie können uns sehen und sind mit der Lösung zufrieden. Auf der Karte gibt es einige unbekannte Gerichte, Hans-Peter ist mutig und bestellt sich „Papadzul“. Er bekommt nach gar nichts schmeckende, in einer Mehlpampe eingelegten Tacorollen, die mit gekochten Eiern gefüllt sind. Es schmeckt wirklich nach nichts (positiv ausgedrückt), aber mein Mann ist tapfer und isst (wie gelernt) brav seinen Teller auf. Ok, für uns auf jeden Fall kein Stellplatz, den man weiterempfehlen sollte !!!

26.01.2024 nach dem Morgenkaffee laufen wir bei unserer Gassirunde zu 2 weiteren Cenoten. Bei der einen kommt uns sogleich eine riesige Hundemeute entgegen, ein Einheimischer hält uns an und meint, mit den Hunden könnten wir da nicht hin. Also gut, dann zum nächsten Platz: der ist richtig schön, eine große Wiese, Swimmingpool und eine Gruta zum Schwimmen, keine Hunde – was will man mehr !! Ein kleines Problem gibt es allerdings: die junge, freundliche Besitzerin will 300,– Pesos für die Nacht, wir haben aber nur einen 500,– Peso-Schein ?? Wechseln kann sie nicht ?? Ok., das Problem vertagen wir auf morgen.

Später krabbeln wir in die dunkle, tiefe Höhle zum Schwimmen, laufen und baden ein weiteres mal in einer Nachbar-Cenote (die können auch keinen 500 Pesos Schein wechseln) und genießen die Nacht lange draußen vor unserem Häuschen.

Samstagmorgen versuchen wir ein letztes Mal, den Schein gewechselt zu bekommen: die nächste, 1,5 Kilometer entfernte Cenote wird angesteuert – was soll ich sagen: auch hier kann man den Schein nicht wechseln und wir können daher nicht baden gehen – langsam verstehe ich die Welt nicht mehr ?? Sie wollen Geschäfte machen mit Touristen und sind alle nicht fähig, einen 500 Pesos Schein (rund 25,- €) zu wechseln ?? Man möchte echt helfen !!!!!!!!

Zurück an unserem Platz ist das Problem mit dem Zahlen also nicht gelöst – irgendwann kommt die junge Frau auf die Idee, ihren Mann zu bitten, mit dem Moped in die Stadt zum Geldwechseln zu fahren – und dann klappt es !!! Auf dem Weg zurück schaue ich mir kurz die 3 Oches an – ebenfalls hübsche Wasserlöcher – und 10 Kilometer weiter landen wir bei Mani-Chan, ein etwas professionellerer Betreiber. Man kann hier zwischen einem Paket mit 2 Cenoten und Übernachtung oder einem Paket mit 2 Cenoten, Übernachtung und Essen wählen ?? Für 5,- € mehr pro Person entscheiden wir uns für die Essensvariante !! Bis dahin schauen wir uns die Gruta am Platz an: sehr klein, tief und dunkel und mit 5 Personen schon überfüllt. Zur zweiten Cenoten wird man in 5 Minuten mit einem kleinen Mopedtaxi gefahren. Diesmal bin ich angenehm überrascht, die Höhle ist richtig schön. Wenn man die supersteile Holztreppe ohne Blessuren geschafft hat, kann man in dem herrlichen Wasser umherdümpeln – ein tolles Gefühl.

Mein Mann war richtig mutig und hat sich nochmals das gleiche Gericht wie vor 2 Tagen bestellt – er wollte einfach wissen, ob es vielleicht doch auch schmecken könnte. Und ja, es war dieses Mal um Klassen besser !! Immer noch kein Lieblingsgericht, aber immerhin schmackhaft !! In der Nacht stehen wir ganz alleine auf dem Grundstück, die Mitarbeiter sind zwischenzeitlich mit ihren Mopeds alle nach Hause gedüst – perfekt.

Am nächsten Morgen haben wir die Cenote ganz für uns alleine, der Mitarbeiter, der gerade angekommen ist, wirft extra für uns den Generator an, damit wir den Weg in der dunklen Höhle finden. Bei der Hunderunde entdecken wir noch eine weitere kleine Cenote, nur 300 m entfernt. Leider haben wir kein Geld eingesteckt, so können wir die Höhle nicht erkunden. Beim Frühstück nieselt es (was soll das denn bitte ???), das ist wohl der Aufruf zum Weiterfahren.

Merida

Lt. dem Reiseführer soll Merida eine nette Stadt sein, so machen wir uns auf in die Großstadt (Merida hat 900.000 Einwohner, ist also ganz schön riesig). Die Strassen sind hier angenehm großzügig breit gebaut, der Blick nach oben zu dem Kabelgewirr ist aber unverändert wie überall. Ziemlich nahe am Zocalo können wir Henriette abstellen und sind in ein paar Minuten mitten im historischen Zentrum. Die Stadt war durch den Anbau und Verkauf von Sisal in den Jahren von 1870 – 1930 richtig, richtig reich geworden, leider sind die prächtigen Gebäude und Paläste mittlerweile total heruntergekommen – super schade. So richtig warm werde ich daher nicht mit Merida, nach einer Stunde bummeln beschließen wir, lieber noch 50 Kilometer zum Strand weiterzufahren.

Eine gute Entscheidung, das Polizeiauto begrüßt uns schon freundlich, als wir wieder auf den alten Parkplatz einbiegen. Es ist richtig stürmisch, kühl und das bisher so friedliche Meer ist ziemlich ungestüm. Daher machen wir es uns alle gemütlich in unserem Wohnzimmer, auch Quappo und Frodo ziehen das Sofa vor.

Montag, der 29.01.2024 – Nachricht von der MAN-Werkstatt, der Luftfilter ist schon eingetroffen ?? Damit hatten wir gar nicht gerechnet, schnell ändern wir den Tagesplan und fahren zurück in die Stadt. Der Filter ist ruckzuck ausgetauscht, der Mechaniker schaut nach dem ausgetropften Öl – und schon sind wir fertig. Mit dem restlichen Tag lässt sich nicht mehr viel anfangen, ein Abstecher zum Walmart, zurück auf den Parkplatz in Tixcacal.

Izamal

Ziel heute: die gelbe Stadt Izamal – hier ist wirklich alles gelb, das sieht echt nett aus. Bei einem Rundgang durch das Pueblo Magico schauen wir uns das riesige Convento de San Antonio de Padua an, das aus den Steinen der zerstörten Maya-Tempel errichtet wurde. Eine kleine Pyramide haben die spanischen Eroberer übrig gelassen, hier kann man nach einer nicht ganz ungefährlichen Kletterpartie die Stadt von oben betrachten. Zum Übernachten gefällt es uns nicht richtig, wir fahren einfach noch 50 Kilometer weiter nach Piste, füllen den Wassertank nach und stellen uns am Ortsausgang auf eine kleine Wiese.

Chichen Itza

Die Wettervorhersage für den 31.01.2024 hat sich bewahrheitet: morgens um 7.00 Uhr strahlt schon die Sonne in unser Fenster. Ausnahmsweise mal wieder früh aufstehen, wir wollen eines der sieben neuen Weltwunder besichtigen (und das wollen sicher auch noch andere Leute !!). Auf dem Weg zum Eingang sehen wir Hunderte von Strassenhändlern mit ihren Wagen, die darauf warten, dass sich die Eingangstore öffnen.

Tatsächlich stehen wir pünktlich um 8.00 Uhr in der Schlange vor dem Eintrittsschalter – wie immer sehr chaotisch organisiert und das Beste: selbst hier kann mir die Kassiererin den 500 Peso-Schein nicht wechseln – ich bin echt sprachlos. Dieses Mal gehen wir getrennt in die Ausstellung, ich darf zuerst, Hans-Peter wartet mit den Jungs draußen. Ein paar Minuten später stehe ich – wirklich andächtig – vor dem Templo de Kukulcan – ein so schönes, perfekt erhaltenes und beeindruckendes Bauwerk. Dazu der strahlend blaue Himmel – überwältigend !!!!!!!!!

Auch der Rest der weltberühmten Ruinenstätte der Maya-Kultur ist umwerfend: der Ballspielplatz (der größte, den wir bisher gesehen haben), die Schädelwand, das Observatorium, die Iglesia, der Plaza de las Columnas, die heilige Cenote (hier wurden auch Menschenopfer gefunden) ……….. alles wirklich schön erhalten bzw. restauriert. Die Entfernungen haben es in sich, man läuft schon einige Strecken, bis man alles entdeckt hat. Die Hunderte von Händlern sind immer noch beschäftigt, ihre Wägen an die richtigen Stellen zu ziehen, alles auszuwickeln, aufzustellen und aufzuhängen. Es gibt so unfassbar viel Ware – so viele Touristen können gar nicht kommen. Nach rund 2 Stunden verlasse ich diesen besonderen Ort, schnell werden die Hunde getauscht und Hans-Peter macht sich auf den Weg.

Valladolid

Zurück am Auto brauchen wir erst einmal ein Frühstück, nach diesem Erlebnis schmeckt das gestern selbst gebackene Sauerteigbrot besonders gut. Geist und Körper sind gesättigt, wir fahren nur rund 40 Kilometer weiter nach Valladolid und stellen uns auf einen Parkplatz neben das Convent de San Bernardino de Siena. Beim Stadtbummel stellen wir fest, dass es hier im Gegensatz zu den anderen mexikanischen Städten sehr viel ausländische Touristen gibt – es scheint ein beliebter Tagesausflug von Cancun zu sein. Auf dem Rückweg entdecken wir ein Gässchen mit netten Geschäften und Restaurants – die Chance wird genutzt – vielleicht schmeckt das Essen hier ja mal besser ?? Ja, wir haben Glück – das vegetarisch, vegane Lokal, in dem wir zufällig gelandet sind, hat ein nettes Ambiente und das Essen schmeckt richtig lecker – also geht doch !!!

Und Abends gibt es einen weiteren Leckerbissen: eine Lightshow am Convent -sehr nett gemacht !! Hier wird die Geschichte von der Mayazeit bis heute auf die Klosterwand projeziert.

Cancun

Der erste Monat des Jahres ist schon vorbei – manchmal können wir es gar nicht fassen, wie schnell die Zeit vergeht !! Von Valladolid fahren wir Richtung Cancun, legen eine kleine Frühstückspause an der Cenote Choj Ha ein. Nach schwierigen Rechenproblemen beim Bezahlen des Eintritts (mittlerweile glaube ich, dass viele hier nicht rechnen können und daher das Geld nicht wechseln können/wollen) wird erst mal der Generator angeschmissen, d.h. wir sind alleine hier !! Mal wieder bin ich total überwältigt: diese Höhle ist wunderschön, riesig groß, Stalagmiten von oben und Stalaktiten von unten (oder umgekehrt, das kann ich mir einfach nicht merken :)), dazu türkis blaues, glasklares Wasser – und ich ganz alleine hier drin! Für mich war das nun (bisher) wirklich die beeindruckendste Cenote.

Cenote Choj Ha

Gestärkt und erfrischt fahren wir das letzte Stück bis zur Karibikküste – es geht quer durch Cancun. Kaum zu fassen, wie viele Hotels es hier gibt – die ganze Küste ist zugepflastert mit Luxusressorts !!

Nur 5 Kilometer hinter dem Massentourismus finden wir einen einsamen Platz auf der Isla Blanca, auf der einen Seite die Lagune, auf der anderen die türkis blaue karibische See – es ist wie im Paradies (bis auf ein paar nervige Sandmücken). Die Hunde freuen sich über die riesige Spielwiese, wir schwimmen, chillen, sehen Flamingos in der Ferne und Pelikane zeigen ihre Flugkünste.

Klar bleiben wir hier gleich 2 Tage, besser geht es ja kaum !!! Hier ist ganz schön was los – auf dem Wasser, an Land und in der Luft !!! Seht selber:

Finca Kookay

Dummerweise wird unser Wasser langsam knapp (irgendetwas ist halt immer) und so fahren wir samstags weiter nach Puerto Morelos. Kurz einkaufen, danach erreichen wir die Finca Kookay, ein Mini-CP mitten im Dschungel. Der Platz ist nett gemacht, als Besonderheit gibt es hier einen Pickleball-Platz – irgendwie passt das nicht ganz zum sonstigen Ambiente :)! Tatsächlich kommen am nächsten Morgen 4 ältere Amerikaner, die sich einen heftigen Schlagabtausch liefern. Wir stehen jedenfalls ganz alleine, hier, nur der freundliche Platzwächter Beto hält die Stellung und fegt brav jeden Morgen den ganzen Boden. Beim Abendessen gesellt sich eine Affenherde zu uns, von oben schauen sie auf unseren Tisch, hüpfen vergnügt zwischen den Bäumen hin- und her (wir sind uns nicht sicher, wer hier wen beobachtet), sie bieten uns eine tolle Show.

Den Sonntag verbringen wie es sich gehört ganz ruhig und gemütlich im Dschungel, auf ein paar Wegen kommt man zu einsamen kleinen Häusern, Cenoten und sogar ein verstecktes kleines Hotel findet sich hier. Abends kommen die Affen nur ganz kurz vorbei, scheinbar haben sie heute etwas anderes vor.

Playa del Carmen

Montag, der 05.02.2024 – Stromausfall !!! Unsere Batterien sind komplett leer, der Platz unter den Bäumen war wohl für die Solarzellen nicht optimal. So muss Hans-Peter erst einmal den Generator anschmeissen, bevor es einen Kaffee gibt. Gut, wir wollten sowieso weiterfahren und schauen, ob wir einen Tierarzt finden. Für den Grenzübergang nach Belize wird ein aktuelles Gesundheitszeugnis benötigt, das ist die Tagesaufgabe für heute. Angekommen in Playa del Carmen stellen wir unsere Henriette auf dem Supermarktparkplatz ab und machen uns auf den Weg in die Stadt. Der erste Tierarzt hat heute leider geschlossen, beim zweiten haben wir Glück: er kann die Bescheinigung ausstellen, braucht allerdings ein paar Stunden dazu. So schauen wir uns in der Zwischenzeit die Strandpromenade an: es ist wie überall auf der Welt an schönen Stränden – Unmengen von Touristen, Geschäften Restaurants, Bars, alles laut und voll – hier fühlen wir uns völlig falsch – nichts wie weg.

Ein paar Stunden später stehen wir wieder in der Tierarztpraxis und warten nochmals eine halbe Stunde. Schließlich bekommen wir die beiden Bescheinigungen (der Arzt hat sich die Jungs nicht einmal angeschaut, nur das Impfbuch wurde kontrolliert) und übernachten recht ruhig auf einem etwas außerhalb gelegenen Walmart.

Tulum

Dienstag, der 06.02.2024 – was ist denn heute los ?? Immer mal wieder tropft Regen aus den dunklen Wolken, dazwischen kommen kurz die Sonnenstrahlen heraus – das passt doch nicht zur Karibik ?? Nachdem wir die Anmeldung für unsere Fellnasen für die Einreise nach Belize erledigt haben, fahren wir weiter entlang des angeblich schönsten Küstenabschnittes von Mexiko. Dummerweise sehen wir hiervon gar nichts, die 4-spurige Autobahn führt ein paar Kilometer von der entlang durch den Regenwald. Alle paar Meter sehen wir imposanten Eingangstore zu irgendwelchen Luxusressorts, aber mit dem Camper gibt es keine Möglichkeit an den Strand zu kommen. Na gut, wir landen in dem kleinen Ort namens „Ciudad Chemuyil“, hier parken wir an einem heruntergekommenen Sportplatz. Die nächsten Regenpause wird genutzt, um fünf kostenlose Cenoten, die hier um uns herum versteckt sind, zu erkunden. In einer davon baden wir zusammen mit vielen kleinen Fischen, dabei werden wir gleichzeitig auch von oben wieder nass – macht nichts, die Sonne trocknet alles gleich wieder.

Unser Stellplatz stellt sich als Treffpunkt der LKW-Fahrer heraus, andauernd kommt ein neues Fahrzeug hinzu, jeder lässt den Motor noch eine halbe Stunde laufen, dazu gibt es mexikanische Folkloremusik und lautes Gerede. Na ja, bei Nacht wird es ja ruhig werden – oder ?? Oder – es wurde eine wirklich laute Nacht: gegen 3.00 Uhr morgens musste ein Nachbar wohl etwas schweissen, das geht natürlich auch nur mit lauter Musik und angelassenem LKW-Motor – man kann es nicht fassen. Egal, unser Wecker war für 7.00 Uhr gestellt (ausnahmsweise, ansonsten hat dieses Gerät auch Ferien), da wir heute Programmpunkte abarbeiten mussten !! Tulum stand auf dem Programm, eine Maya- Ausgrabungsstätte, die direkt an der Karibikküste liegt. Zwischenzeitlich haben wir gesehen, dass der gesamte Küstenabschnitt zwischen Cancun und Tulum nur aus Hotelanlagen besteht und denken uns, dass alle Pauschalurlauber mal gerne einenTag Pause vom Liegestuhl machen möchten und auch die Aida-Reisenden gerne mal die Beine vertreten und ihr all-inclusive-buffet abtrainieren wollen. Tatsächlich geht unser Plan auf – wir sind bei den ersten Besucher, müssen kaum warten an den Ticketschaltern und sind nach einer Stunde schon durch. Auf dem Rückweg kommen uns Massen von Reisegruppen entgegen, der Parkplatz füllt sich minütlich mit weiteren Bussen, die Verkäufer stehen an allen Ecken bereit mit ihren Spezialangeboten – wir flüchten !!

Im Vergleich zu den anderen Ausgrabungsstätten wie Chichen Itza, Palenque, Edzna oder Teotihuacan sind die zu sehenden Tempel eher enttäuschend – nur die Lage direkt am traumhaften Strand gleicht das etwas aus. Jedenfalls sind wir froh, diese Touristenhochburg Cancun/Tulum hinter uns lassen und wieder in das „normale“ Mexiko eintauchen zu können.

Balneario Siljil noh ha

An der gesamten Küste findet sich kein geeigneter Platz für uns, so steuern wir ein bisschen ins Landesinnere und erreichen einen Platz an einer kleinen Lagune. Allerdings wartet ein nächste Hindernis auf uns: groß steht am Eingang : „no mascotas“ ?? Was sollen wir jetzt machen ?? Ich laufe die paar Meter zum Eingang und versuche mit dem freundlichen Mexikaner zu klären, ob wir doch bleiben können. Soweit ich ihn mit meinen rudimentären Spanisch-Kenntnissen verstehen kann, hat er kein Problem mit Hunden, nur wenn andere Leute kämen, wäre es ein Problem. Glücklicherweise ist kein Badegast da, so versichern wir ihm, dass wir die Hunde anleinen und auf dem Parkplatz bleiben – alle sind zufrieden. Es findet sich sogar ein kleiner Wanderweg durch den Dschungelwald und an der Cenote (die direkt im See liegt) können wir alle zusammen baden. Abends haben wir den Traumplatz an der Lagune/Cenote „Siljil noh ha“ sowieso für uns alleine.

Donnerstag, 08.02.2024, Altweiberfastnacht !!! Von der Zollbehörde haben wir noch keine Einreiseerlaubnis für die Hunde bekommen, so bleiben wir noch einen weiteren Tag hier, viel besser geht es eigentlich nicht mehr. Die Zeit wird genutzt, um die weitere Reise zu planen, die Rückverschiffung nach Deutschland weiter zu organisieren, mit zu Hause zu telefonieren …. irgendwie sind die Tage immer zu kurz für alles ??

Am nächsten Tag kommunizieren wir weiterhin mit der Zollbehörde – sie können unser übermitteltes Formular nicht öffnen, wir müssen es in einer andere Form schicken. Das fordert unsere PC-Kenntnisse voll und ganz, wie bekommen wir das umgewandelt in ein PDF – wir sind erst einmal beschäftigt. Wir müssen uns eingestehen, dass wir in dieser Beziehung nicht gut vorbereitet sind, bzw. dass wir nun schon seit 4 Jahren nicht mehr arbeiten und einfach vieles vergessen haben. Na ja, es ist jetzt eh Freitagnachmittag, übers Wochenende wird auch beim belizischen Zoll nicht gearbeitet, wir geben erst einmal nicht auf.

Samstag fahren wir weiter, unterwegs entscheiden wir spontan doch nochmal ans Meer zu fahren. Den kleine Ort Mahahual erreichen wir nach knapp einer Stunde, hier gibt es einen freien Stellplatz am Leuchtturm. Zufällig stehen schon 2 deutsche Overlander hier, wir halten ein kurzes Schwätzchen (die beiden Fahrzeuge sind wohl zusammen unterwegs und wir haben das Gefühl, dass wir hier irgendwie stören) und erkunden dann den Malecon. Tatsächlich besteht der Ort (knapp 1.000 Einwohner) nur aus der netten Strandpromenade und ein paar Hotels im Hinterland. Im Internet lesen wir nach, dass die Pläne für eine touristische Erschließung schon in der Schublade bereit liegen – Tren Maya soll hier anhalten, auch einen Hafen für Kreuzfahrtschiffe gibt es schon.

Am Malecon findet sich ein nettes Restaurant, wir essen ausgesprochen lecker: Pizza und Tacos mit frittierten Pilzen !! Nachts zieht ein richtiger Sturm auf, auch am Sonntag weht es den ganzen Tag heftig, wir stellen fest, dass sich Palmen erstaunlich weit biegen können !! Zu Hause wird heute ordentlich Fasching gefeiert, dank Whatsapp können wir auch ein bisschen teilhaben an dem närrischen Treiben.

Vor unserer Haustür erstreckt sich gleich der Strand, man kann hier ganz weit ins Wasser hinauslaufen. Beim Schnorcheln sehen wir allerdings nur Seegras – da muss man dann doch wohl etwas weiter hinaus ???

Sonntagmorgen, 12.02.2024, verabschieden wir uns vom Meer, schauen uns unterwegs noch die Ruinen von Cacchoben an – eine kleine Ausgrabungsstätte, die wir ganz alleine erkunden können. Hier wird schwer gearbeitet, weitere Tempel werden freigelegt. Die Stätte liegt an der Route des Tren Maya – daher die Aktivitäten. Gegen Nachmittag erreichen wir das Dörfchen Buenavista am Lake Bacalar und sind sofort begeistert: ein perfekter Platz an dem wunderschönen See, gleich kühlen wir uns im Wasser ab und laufen ein Stückchen am Ufer entlang. Abends können wir ohne Mückengetier und Wind lange draußen sitzen bleiben !!

Ein schnelles Bad vor dem Frühstück – echt der beste Start in den Tag !! Gerade als wir überlegen, ob wir noch einen Tag hier bleiben, kommt eine französische Familie mit 4 kleinen Kindern an unseren Badesteg – nicht, dass wir etwas gegen Kinder hätten (:)), aber die vier plantschen und schreien ununterbrochen, das sind wir echt nicht mehr gewohnt. So wird der Plan schnell umgeändert, wir fahren weiter. In Bacalar finden wir eine Wasserstation, an der wir unsere Tanks auffüllen können, am Obststand füllen wir den Kühlschrank auf. Am Rio Hondo, dem Grenzfluss zu Belize findet sich ein ruhiger Übernachtungsplatz – perfekt, um auch noch die Toilette zu reinigen. Abends werden wir allerdings angefallen von Milliarden von Killer-Schnaken, wir verbarrikadieren uns in der Henriette.

Es ist Dienstag, Valentinstag, noch immer keine Nachricht von der Zollbehörde Belize ?? Was machen wir nun ?? Gut, einen Tag warten wir auf jeden Fall noch !! Der Tag wird genutzt, um in Bacalar einen Waschsalon aufzusuchen, die Waschmaschinen und Trockner stehen hier einfach im Freien. Nach 2 Stunden ist alles wieder in den Schränken verpackt, jetzt brauchen wir nur noch einen Übernachtungsplatz. Das Permit aus Belize ist auch angekommen, nun kann es morgen weitergehen. Bei der Anfahrt zu unserem anvisierten Campingplatz reisst Henriette ein paar Glühbirnen ab (was können wir dafür, dass die alles so niedrig hängen müssen ?), wir fahren schnell weiter.

Auf dem nächsten Platz fragen wir den gelangweilten Besitzer, ob wir die Nacht hier verbringen dürfen – ja, dürfen wir, wir sollen uns nur möglichst weit nach hinten stellen, da er auch 6 Hunde hat. Kein Problem, Frodo und Quappo überragen die Hundemeute um einiges, schnell sehen die Kleinen ein, dass sie uns besser in Ruhe lassen. Abends biegt ein junges Pärchen aus Deutschland auf den Platz ein, bei einem Bierchen kommen wir ins Gespräch. Später setzen wir uns zu einem bzw. mehreren Bierchen vor dem Auto zusammen, um Mitternacht stossen wir zusammen mit Tequila und Mezcal auf Tillmanns Geburtstag an. Die jungen Leute sind super sympathisch, wir verstehen uns so gut, dass wir uns bis morgens um halb fünf verhocken (das ist uns schon ewig nicht mehr passiert!).

15.02.2024 – den Umständen entsprechend schlafen wir heute etwas länger (!), so gegen 11.00 Uhr schaffen wir es ans Tageslicht. Schnell frühstücken, spazieren gehen, schwimmen und von Tanja und Tillmann verabschieden. In Chetumal wird vollgetankt, ein kurzer Einkauf beim Chedraui, eine halbe Stunde später sind wir an der Grenze. Die Beamten sind alle super nett und freundlich, aber die Organisation ist schon etwas chaotisch. Wir werden von einem Schalter zum nächsten geschickt, zahlen überall ein paar Pesos Gebühren, bekommen den TIP und das Visum für 30 Tage und schlussendlich bekommen auch die Hunde das geforderte Permit. Wahrscheinlich hätte uns keiner nach den Fellnasen gefragt, aber so sind sie richtig legal eingereist – das ist mir einfach lieber. Die ganze Prozedur hat fast 3 Stunden gedauert, jetzt müssen wir schnell einen Übernachtungsplatz finden. Gleich 10 Kilometer hinter der Grenze finden wir einen Platz am Strand, kurz noch eine Hunderunde, im Tomtom die Karten von Belize herunterladen, dann früh schlafen gehen.