Montag, ది 3. నవంబర్ – heute kommen wir tatsächlich in das nächste Land: Portugal. Wie es aussieht, haben wir die mickrigste Grenzstation herausgesucht – eine kleine Bergstrasse, die direkt in den Nationalpark Peneda-Geres führt. Als Reiseleitung habe ich mich natürlich vorher schlau gemacht – aber hier habe ich mit der Planung ziemlich versagt !!!! లెఫ్టినెంట్. den Angaben sollte man mit einem kleinen Spaziergang von 10 Minuten den ersten Wasserfall erreichen – so wollten wir die Morgenrunde mit der Besichtigung dieses Highlights beginnen – aber ich kann den richtigen Weg nicht finden. Frustriert kommen wir zum Auto zurück, frühstücken erst einmal und fahren dann direkt in den Park. Gleich darauf erkenne ich meinen Fehler – man hätte einfach auf der Strasse laufen müssen, die führt direkt zu den Cascaden ?? Mein Reiseführer meinte, dass man entlang der Strasse viele Hinweisschilder zu Aussichtspunkten und Wasserfällen findet, die man sich anschauen sollte. Das erweist sich allerdings als unmöglich: die Strasse ist so eng, dass man kaum an einem entgegenkommenden Fahrzeug vorbeikommt, anhalten ist strengstens untersagt und irgendwelche Parkmöglichkeiten sind für unsere “schlanke” Henriette nicht zu finden. Eine vernünftige Karte mit den Strassen im Park gibt es auch nirgends – wir sind da von den Nationalparks in USA schon sehr verwöhnt. Trotz allem ist der Park unglaublich schön und beeindruckend, dazu noch haben wir allerbestes Wetter. Hans-Peter ist als Fahrer absolut gefordert, die Sträßchen sind supereng, die Bäume interessieren sich nicht für unsere Höhe und die Serpentinen lassen keine Sicht auf Gegenverkehr zu. Glücklicherweise ist nicht viel los, es kommt uns kaum ein Fahrzeug entgegen. కు 2 Stunden nervenaufreibender Fahrt finden wir einen absoluten Hammer-Stellplatz im Nirgendwo mit einem atemberaubendem 360 Grad Rundblick – einfach grandios. Ein paar Kühe kommen uns besuchen, ansonsten herrscht hier absolute Ruhe.







Am nächsten Morgen verlassen wir schweren Herzens dieses tolle Fleckchen Erde und steuern Richtung Küste. Google hat uns verraten, dass Viana do Castelo einer der hübschesten Ortschaften in Nordportugal sein soll. Bevor wir den Stellplatz am Ufer des Lima ansteuern, wird noch der Großeinkauf im Supermarkt erledigt. Für die Nacht ist eine Wetterwarnung ausgegeben worden, heftiger Starkregen wird angekündigt – wir sind gespannt. Nachmittags erkunden wir das wirklich nette Städtchen, sind begeistert von den unfassbar vielen kleinen Gässchen, eleganten, teils renovierungsbedürftigen Stadthäusern, den prunkvollen Sakralbauten und den charmanten, individuellen kleinen Geschäften. Auf dem Weg zurück kehren wir in einer kleinen Bar ein, können sogar noch draußen sitzen und erfreuen uns an dem im Verhältnis zu Frankreich doch sehr preisgünstigen Bierchen. Etwas zu essen gibt es auch, so bleibt unsere Küche heute mal ungenutzt. Abends fängt wie vorausgesagt der Regen an, es schüttet wie aus Kübeln. Nachts donnert und blitzt es, die Tropfen trommeln ununterbrochen auf unser Dach – so viel Regen haben wir wirklich noch selten erlebt.





Mittwoch, 05.11.2025: von der kurzen Regenpause am Vormittag lassen wir uns täuschen, wir wagen noch einen Spaziergang ins Zentrum. Kaum sind wir angekommen, fängt es wieder an zu schütten – wir suchen Deckung im nächsten Cafe. Einigermassen trocken schaffen wir es zurück zu Henriette!! Da keine Besserung in Sicht ist, fahren wir 100 Kilometer weiter nach Braga, parken neben einem großen Supermarkt und machen einen Waschtag. Auch hier gibt es vor dem Supermarkt eine perfekte Waschstation: 3 Maschinen plus Trockner, schnell und günstig. Bei meinem Weg zur Waschmaschine stehe ich erst einmal komplett im Wasser – um Henriette hat sich eine riesige Pfütze gebildet, trockenen Fusses kommt man nicht mehr raus. ఒకే, die nassen Socken kommen gleich mit in den Trockner. Überhaupt haben wir überlegt, dass ein Trockner vielleicht unterwegs sinnvoller sein kann als eine Waschmaschine ?? Jedenfalls in den Ecken, in denen es oft regnet ?? Was soll’s, nach einer Stunde liegen Handtücher, Unterwäsche, T-Shirts und Socken wieder duftend sauber im Schrank. Zudem hat man Zeit, die Webseite weiter zu schreiben – so ein Regentag hat also auch Vorteile !!



Am nächsten Morgen stehen wir wieder auf dem Trockenen, der Regen hat tatsächlich aufgehört. Wir machen uns auf den Weg in die Stadt (2,5 కిలోమీటరు, aber das schreckt uns nicht ab) – erst mal geht es ziemlich steil den Hügel hinauf. Bis oben ist es uns richtig warm. die Jacke kann in den Rucksack. Braga ist 2025 die Kulturhauptstadt Portugals, wir finden, die Stadt hat sich diesen Titel auf jeden Fall verdient. Sie gilt als eines der wichtigsten religiösen Zentren Portugals, unter den über 30 Kirchen der Stadt befindet sich die älteste Kirche Portugals. Wir fangen unsere Stadttour erst einmal profan mit dem Besuch der großen, modernen Markthalle an – hier gibt es eine tolle Auswahl an frischen, lokalen und saisonalen Produkten. Natürlich findet sich auch eine nette Fischabteilung und eine Abteilung für lebende Tiere. Im Angebot sind Hühner und Kaninchen, man kann sich selbst sein Tier aussuchen, mit nach Hause nehmen und dort entscheiden, ob man es leben lässt oder ob es in den Backofen kommt.





Weiter im Stadtzentrum lassen wir uns treiben, schauen uns die Kathedrale, den Platz der Republik, den Bischofspalast, verwinkelte Gassen, Denkmäler und nette Geschäfte an. Natürlich testen wir die Spezialität Pastel de Nata – ein Blätterteigtörtchen mit einer Füllung aus Sahne, Eigelb, Zucker und Milch – die Törtchen haben den Test bravourös bestanden. Der Weg zurück zum Auto ist viel einfacher, nun geht es nur bergab.





Die nächste Etappe für heute findet sich 10 Kilometer außerhalb von Braga: Bom Jesus de Monte – ein Wallfahrtsort, Ausflugsziel, Weltkulturerbe – ein Gesamtkunstwerk. Das markanteste sind die barocken Monumentaltreppen, die über 580 Stufen und einem Höhenunterschied von 116 Metern zur Kirche führen. క్లియర్, diese Anlage wurde 2019 ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Die heutige Anlage wurde 1722 unter dem Erzbischof von Braga, Rodrigo de Moura Teles begonnen, fertig wurde der Komplex im Jahre 1811. Für uns fühlt sich die Anlage ein bisschen größenwahnsinnig an – aber das empfinden wir ja nicht das erste Mal auf dieser Reise. Auf jeden Fall ist der Bom Jesus absolut sehenswert, dieses Mammutprojekt ist echt gigantisch.




Nach der ganzen Kultur suchen wir uns für die Nacht ein nettes Plätzchen – das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Das nächste Ziel heißt Guimaräes – die sogenannte Wiege Portugals. Die Strassenführung ist recht eng und unser Tomtom führt uns ausgerechnet durch die engsten Gassen – bis wir schließlich verbotenerweise falsch herum eine Einbahnstrasse durchfahren !! Glücklicherweise ist nichts passiert, wir erreichen unversehrt den angestrebten Platz. Außer uns stehen hier schon 10 weitere Wohnmobile, Hans-Peter quetscht Henriette gekonnt in die letzte kleine Lücke.
07.11. Erst mal wird Wasser nachgetankt, dann geht es zu Fuss in die wirklich sehenswerte Altstadt. Hier soll der erste König Portugals, Alfons I. geboren sein, weswegen der Ort die erste Hauptstadt des Landes war und als Wiege der Nation gilt. Die Burg und den Palast schauen wir uns von außen an, man kann einfach nicht alles auch noch von innen besichtigen. Gut gefällt uns das historische Zentrum und der schöne Park vor der Kirche “Igreja de Nossa Senhora”. Nach dem Stadtbummel tuckern wir weiter Richtung Porto – denn da soll morgen den ganzen Tag die Sonne scheinen.





Samstag, ది 08.11. Übernachtet haben wir direkt am Duoro, etwa 2,5 km vom Stadtzentrum von Porto entfernt – ein genialer Stellplatz. So können wir morgens auf einem tollen Weg gemütlich in das Städtchen schlendern. Dort angekommen, sind wir erst einmal baff: mit so einer Menschenmenge hätten wir zu dieser Jahreszeit nicht mehr gerechnet. Die Strassen sind brechend voll mit Touristen, alle Plätze in den Strassencafes und Restaurants scheinen belegt, es herrscht eine unbeschwerte, fröhliche Stimmung. Vor einigen Jahren waren wir schon einmal in Porto (auch damals waren wir begeistert von der Stadt), so müssen wir kein Pflichtprogramm erfüllen, sondern können uns einfach treiben lassen. Nur 2 Sachen stehen auf der Bucketliste für heute: der halbe Hase und die Katze: moderne Streetart. Den halben Hasen steuern wir zuerst an, er befindet sich gleich neben der Portweinkellerei Sandeman. Ein tolles Kunstwerk nur aus Abfall bzw. Plastikmüll. Die Katze (ein Graffiti) hat sich in der Altstadt gegenüber versteckt, mitten im Gewusel der kleinen Gässchen.





Eigentlich wollten wir uns auch noch die Buchhandlung Livraria Lello anschauen – aber da wartet schon eine riesengroße Schlange vor dem Eingang. Kurz wird gegoogelt: das nächste Eintrittsfenster wäre erst in 2 గంటలు, so lange wollen wir nicht warten. Wir lassen uns einfach weiterhin verzaubern von der Atmosphäre, genießen ein leckeres Bierchen und essen am Nachmittag portugiesische Spezialitäten am Praca da Ribeira.





Mit müden Beinen, vollem Bauch und bester Stimmung laufen wir abends zurück nach Hause. In Gedanken waren wir heute oft bei unserem Frodo – vor genau einem Jahr mussten wir ihn gehen lassen (und er fehlt uns immer !!). Am Strand zünden wir ein Kerzchen für ihn an, streuen ein wenig von seiner Asche aus und schicken ihm die besten Wünsche ins Regenbogenland.
Sonntags machen wir uns auf den Weg nach Aveiro – ein kleines Örtchen an der Lagune Ria de Aveiro. Charakteristisch für die Stadt sind die Kanäle mit ihren farbenfrohen Booten (Barcos Moliceiros), die traditionell zur Seetangernte genutzt wurden. Heute werden sie allerdings nur noch für den Touristenfang genutzt. Auch hier sind unfassbar viele Touristen unterwegs, jeder nutzt die letzten Sonnenstrahlen für einen Ausflug.



Nachmittags fahren wir ein kurzes Stück weiter zum Strand, hier liegt das kleine Fischerdorf “Costa Nova” bekannt für die bunt gestreiften Häuschen. Ich hatte mir ein idyllisches Dörfchen vorgestellt – aber weit gefehlt: auch hier stehen 10 Reisebusse und hunderte von Autos auf dem Parkplatz. Also gut, kurz ein paar Fotos gemacht und die Flucht ergreifen. Nur 8 Kilometer weiter findet sich hinter der Düne ein einsamen Parkplatz – genau unser Geschmack.




Nach dem Frühstück (dann ist es allerdings meist schon 10.00 గడియారం :)), wollen wir einen schönen Strandspaziergang machen. Alles passt – nur fängt es wieder an zu regnen. Klatschnass kommen wir zurück zu Henriette, schon von der Ferne sehen wir ein paar schwarze Gestalten um unser Auto herumlaufen ?? Was ist denn das ?? Beim genaueren Hinschauen erkennen wir vier kleine Frischlinge, die hier am spielen sind. Quappo kommt an die Leine, wir schleichen uns langsam zum Platz. Die Kleinen lassen sich überhaupt nicht beeindrucken, sie tollen weiter um unser Auto herum – die Mama ist wohl gerade anderweitig beschäftigt.
Alles ist festgemacht, weiter geht die Strecke nach Coimbra, der ältesten Universitätsstadt Portugals und eine der ältesten Universitäten Europas. Coimbra war auch einst Hauptstadt des Landes. Wir parken auf der anderen Seite des Flusses Mondego, von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Stadt. Der Campus thront über allem, die Uni wurde 1290 auf dem Gelände eines ehemaligen Palastes erbaut – mittlerweile natürlich auch UNESCO-Weltkulturerbe. Gefühlt gibt es in Portugal jede Menge Weltkulturerbe – da muss man doch mal Google befragen: tatsächlich gibt es in diesem Land 17 UNESCO-Welterbestätten – überdurchschnittlich viel !!! Nach der Stadttour suchen wir einen ruhigen Stellplatz – den finden wir etwas ausserhalb auf einem kleinen Flugplatz. Wir haben Glück, es gibt keinerlei Starts oder Landungen, wir haben eine sehr ruhige Nacht.





Dienstag, ది 11.11.: die Wettervorhersage macht uns ein wenig Kopfzerbrechen, es soll in den nächsten Tagen so gut wie durchgängig regnen ?? Hilfe ?? సరే, heute meint das Wetter es noch gut mit uns, das nützen wir aus für die nächste Besichtigungstour. Es geht zu einem weiteren UNESCO-Weltkulturerbe: das Städtchen Tomar mit seinem “Convento de Cristo”. Es handelt sich hierbei um eine Kombination von Burg und Kloster der Tempelritter auf einem Hügel über der Stadt. Die Wehranlage wurde 1162 von Tempelrittern gegründet, nach Auflösung des Ordens ging die Burg in den Besitz des in Portugal neu gegründeten Ordens der Christusritter. Leider werden gerade Bauarbeiten durchgeführt, man kann nicht um die Burg herumlaufen. Dafür entdecken wir im Ort ein französisches Cafe mit leckeren Schneckennudeln – das entschädigt alles.





Auf der Weiterfahrt kommen wir noch an dem riesigen Aqueduto de Convente vorbei – ein von den Templern zwischen 1593 మరియు 1614 erbautes, 6 Kilometer langes Aquädukt – beeindruckend !!


Wie es sich für eine richtige Pilgerreise gehört, steht die nächste Pilgerstätte auf dem Programm: Fatima – der größte Wallfahrtsort in Portugal. Der Ort selbst besticht erst einmal durch seine Hässlichkeit – seelenlose Betonbunker beherrschen das Stadtbild. Am Heiligtum angekommen, kommen wir ins Staunen: es gibt eine Million Parkfläche, alles bestens angelegt, mit Toilettenanlagen, Mülleimern und Grünstreifen. Henriette stellen wir in einer Ecke ab, hier wirkt sie wirklich ganz klein. Ein paar Schritte weiter erreichen wir das “Heiligtum” – die große Basilika mit einem überdimensionierten Vorplatz. Alles hier wurde perfekt für riesige Menschenmassen geplant – అపురూపమైన. Dann müssen wir erst zweimal blinzeln: sehen wir das richtig ?? మరియు, tatsächlich gibt es hier eine gepflasterte Spur, auf der die Gläubigen auf den Knien betend die Strecke zurücklegen sollen – und das machen tatsächlich einige – dazu fällt uns nun wirklich nichts mehr ein.





Am anderen Ende des gigantischen Platzes (vergleichbar mit dem Platz vor dem Petersdom) steht eine weitere, moderne Kirche – mit Platz für 9.000 Gläubige, das viertgrösste Gotteshaus der Welt – also, man kann ja alles übertreiben !!!!! Und das alles wegen der banalen Geschichte, dass 1917 die Muttergottes drei Hirtenkindern erschienen sein soll ?? Ich glaube fast, die haben sich hier das (Geschäfts-) Modell Lourdes abgeschaut und wollten das noch übertreffen. Irgendwie fasziniert das alles schon, aber man kann nicht begreifen, dass so viele Menschen wegen dieser Geschichte hier her pilgern (und auf Knien herumrutschen). సరే, ein kurzer Besuch im Souvenirshop muss sein, ich kann es mir gerade noch verkneifen, einen kitschigen Rosenkranz zu kaufen. అలాగే, wir sind jetzt geläutert, nach so vielen Wallfahrtsorten kann uns auf der Reise eigentlich nichts mehr passieren.



12.11. ein kurzer Rundgang in den Ort, ein frisches Brot beim Bäcker, dann nichts wie weg von dieser heiligen Stätte. Unterwegs klopfen die Regentropfen unaufhörlich auf unser Dach, die Vorhersage hatte leider Recht. Gegen Mittag erreichen wir Nazare – den Ort mit den höchsten Wellen auf der Welt. Erst einmal warten wir ab, ob der Regen irgendwann nachlässt !! Eine kurze Regenpause nutzen wir, um an den Strand zu gehen, die Wellen hier sind schon beeindruckend. Zwei, drei Surfer versuchen ihr Glück, aber anscheinend üben sie noch, wir sehen keine spektakulären Moves. Zwischenzeitlich haben sich die Wolken wieder verdichtet und lassen weiterhin Ballast ab – ruckzuck sind wir patschnass. Da hilft nur zurück in die warme Stube und ausharren.




