Ciudad Cuauhtemoc, 04.04.2024
پڻ, wieder an die mexikanische Grenze zurück, Diskussionen mit dem Beamten, irgendwann gibt er uns gnädigerweise den Einreisestempel und wir können weiter. Mittlerweile ist es schon 17.00 Uhr und wir stellen Henriette einfach auf dem nächsten Tankstellenparkplatz ab – genug Aufregung für heute. Abends versuchen wir zu eruieren, was es mit den Strassenblockaden auf sich hat – aber können nicht viel herausbekommen. Scheinbar geht es um Auseinandersetzungen zwischen den Kartellen ??
Trotz der ganzen Panik schlafen wir hervorragend !!
Lago Tziscao
سو, am nächsten Morgen wagen wir uns weiter und sind sehr gespannt !! Tatsächlich erreichen wir nach 15 Kilometer die erste Strassenblockade: jede Menge Menschen stehen mitten im Weg, die Durchfahrt ist mit Pollern versperrt. Die üblichen Fragen: woher kommt ihr, wohin wollt ihr, was macht ihr hier, warum wart ihr in Guatemala ??? Dann werden unsere Pässe kontrolliert, eine junge Frau schaut sich in unserem Wohnzimmer um, kontrolliert den Kühlschrank (stellt fest, dass wir gut ausgerüstet sind) – dann lassen sie uns durch. Ein paar Kilometer weiter die nächste Blockade, hier wird über Funk nachgefragt, ob wir kontrolliert wurden – also, alles klar, wir können weiter. Die ganze Gegend hier wirkt sehr unheimlich und bedrückend, die meisten Häuser bzw. Dörfer scheinen verlassen, auf den Strassen gibt es kaum Verkehr, man fühlt sich etwas unwohl. Nach einer weiteren Blockade im übernächsten Dorf erreichen wir gegen Mittag endlich unser Ziel: die Lagune Tziscao. Hier waren wir im Januar schon einmal, es hatte uns so gut gefallen, dass wir gerne nochmals hierher zurückkommen.
Nun mal wieder eine ganz ruhige Nacht, eine traumhafte Umgebung, einen See direkt vor der Haustür – صرف خوبصورت. Samstags wird Henriette erst einmal von innen und außen geputzt, die Waschmaschine wird angeschmissen, kleine Reparaturen werden erledigt. Mittags verquatschen wir uns 3 Stunden mit 2 Bayern, die hier mit dem Rucksack unterwegs sind.
07.04.2024 – da war doch was ??? Ja klar, unser kleiner Sonnenschein Jakob feiert heute schon seinen 5. Geburtstag!! Über Whatsapp können wir mit ihm feiern – wie schön. Den restlichen Tag verbringen wir mit weiteren Putzaktionen, Organisieren und dazwischen etliche Hausführungen !! Die Mexikaner sind einfach unfassbar offen und direkt, sie schauen sich mit 5 Mann in unser Wohnzimmer um, gucken, was der Kühlschrank hergibt und machen unzählige Fotos mit uns, Henriette und den 2 Jungs.
Montags ist es – glücklicherweise – sehr ruhig auf unserem Platz, so erholen wir uns von dem turbulenten Sonntag !! Leider lässt sich die Sonne heute nur wenig blicken, dicke Wolken hängen am Himmel. Wir verbringen den Tag mit weiteren Vorbereitungen für die Heimreise: Hotel buchen, Kontakt mit dem Agenten in Veracrux aufnehmen, Mietwagen suchen etc ……… ruck zuck ist es auch schon Abend. Die versprochene Sonnenfinsternis können wir leider wegen den dicken Wolken nicht beobachten.
El Perol
Dienstag, جي 09.04, wir packen zusammen und starten Henriette. Knapp 5 Kilometer weiter laufen wir den netten Wanderweg “El Perol”, hier waren wir im Januar auch schon einmal. Es geht ganz gut bergauf, als Belohnung haben wir eine wunderbare Sicht auf den Lago Pojoj mit seiner kleinen, hübschen Einsiedlerinsel. Kaum sind wir zurück am Auto, hören wir ein heftiges Grummeln ?? Glück gehabt, die Regentropfen erwischen uns nicht, wir sitzen schon im Auto, als es anfängt zu schütten. So wird Henriette innerhalb von 3 Tagen 2mal gewaschen !! In Comitan steuern wir den Parkplatz des Walmart an, füllen unsere Vorräte auf und organisieren bis spät in die Nacht unsere Heimreise.
Comitan
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen nochmals in den Walmart: meine Bait-Karte hatte sich online nicht aufladen lassen. Die Kassiererin kennt sich anscheinend mit dem Aufladen nicht aus, mit Hilfe einer Kollegin schafft sie dann, 200 Pesos auf meine Karte zu buchen. Auf dem Parkplatz merke ich , dass ich weiterhin keinen Empfang habe ?? Also wieder zurück, die Kassiererin ist nicht mehr an ihrem Platz, so versuche ich mein Anliegen direkt am Stand von Bait vorzubringen. Ein junger Mann versucht mir zu helfen – klappt aber nicht. Ein Mitarbeiter von Bait ist heute nicht vor Ort, er kann mir nur einen Handykarte von AT&T verkaufen ?? Aber er gibt mir den Tipp, ich solle es bei Sam’s versuchen: gesagt getan. Schon werde ich mit dem nächsten Hindernis konfrontiert: in dieses Geschäft dürfen nur Mitglieder, ڊي ايڇ. man braucht einen Ausweis ?? Ich erkläre dem Security-Mensch, dass ich nur zum Stand von Bait möchte – große Diskussion, Anruf beim Chef, keiner weiss Bescheid ?? Ich winke die Frau vom Bait-Stand zu mir, sie nimmt mich mit und ich versuche erneut, mein Problem zu erklären. Zwei weitere Mitarbeiter kommen hinzu, alle sind bemüht – aber meine Karte scheint echt nicht mehr zu funktionieren. ائين جو ائين, dann kaufe ich halt eine neue Karte, جي 200 Pesos lassen sich verschmerzen. Das erweist sich als fast unmögliches Unterfangen: zuerst soll ich bar bezahlen – geht nicht ohne Ausweis ?? Dann doch mit Karte ?? Der Automat lehnt ab ?? Wieder zurück an den anderen Schalter, Warten ?? Nochmals Warten ??? Gefühlt eine Stunde später habe ich es geschafft, eine neue Karte ist im Handy und ich bin wieder online !!!!!! Nun zum nächsten Geschäft, das Rücksendeetikett für unser Starlink Paket ausdrucken (das funktionierte wirklich ganz einfach) und zurück zu Henriette. Da wir das Paket nun fertig haben, entscheiden wir, es gleich zur nächsten DHL-Station zu bringen. Wieder nicht so einfach, die Innenstadt von Comitan ist komplett gesperrt für LKWs. Also aussen herum über die Umgehungsstrasse, dann doch wieder ins Getümmel, die letzten 500 Meter dann zu Fuß: tatsächlich hat der Laden geöffnet, der freundliche Mitarbeiter nimmt mir das Paket ab, es geht auf seine Reise.
Cenote Chuckumalic
Puh, genug geschafft für heute, jetzt nur noch zu einem ruhigen Platz !! Unser Ziel ist die Cenote Chuckumalic, auch hier waren wir im Januar schon einmal. Ein paar Autos stehen auf dem Parkplatz, aber gegen Abend fahren alle zurück und wir genießen einen herrlich ruhigen, lauen Sommerabend, sitzen ganz lange draußen.
Donnerstag, 11.04.2024, als erstes geht es in die Cenote zum Schwimmen, das Wasser ist unfassbar klar, man sieht bis auf den Boden. Ansonsten warten wir auf Nachricht, ob unser neues Starlink heute ausgeliefert wird ?? ائين جو ائين, wir bleiben auf jeden Fall noch eine Nacht, viel besser kann man eigentlich nicht stehen. Mittags dann die Hiobsbotschaft: das Päckchen konnte nicht ausgeliefert werden, da die Adresse nicht gefunden werden konnte – da habe ich wohl einen Fehler bei der Adresseingabe gemacht. Adressen sind hier immer extrem schwierig, hier muss man noch Stadtviertel, Parzelle und am besten die Farbe des Hauses und der Haustür angeben, damit der Postbote das findet ! Auf jeden Fall sind wir richtig gefrustet – was können wir machen ? Zuerst einmal versuchen wir es über die DHL-App – nach 1,5 Stunden geben wir entnervt auf. Nirgends finden wir die Möglichkeit, eine Korrektur der Adresse bzw. eine andere Adresse einzugeben ?? Kurzerhand fahren wir zurück nach Comitan zum DHL-Shop, der Mitarbeiter gibt sich alle Mühe, mir zu helfen. So wie ich ihn verstehe, wird das Paket nach Tuxtla ins Hauptlager zurückgebracht – und dort wartet es auf neue Anweisungen. Der Mitarbeiter meint, ich müsste dort anrufen, um das weiter Vorgehen zu klären und gibt mir dafür eine Telefonnummer. Meine Bitte, dass er doch für mich anruft, schlägt er aus – Datenschutz :(. پڻ, stelle ich mich vor den Laden und versuche mein Glück, allerdings ist schnell klar, dass ich keine Chance hab. Eine Computerstimme rattert auf spanisch auf mich ein, ich habe keine Ahnung, welche Taste ich als nächstes drücken soll. Verzweifelt gehe ich wieder in den Laden, lege mein Handy auf den Tresen und stelle es laut: der Mitarbeiter lacht und hilft mir nun doch: er spricht mit der Zentrale, nach 5-maligem Verbinden hat er auch die zuständigen Dame am Ohr. پڻ, das Paket soll in diese DHL Station zurückgeschickt werden, ich kann es dann hier in 1 – 3 Tagen abholen. Hört sich gut an – wenn es denn auch klappt. Wir quartieren uns ein weiteres Mal auf dem Walmart-Parkplatz ein, gönnen uns eine leckere Frust-Pizza von Dominos, dazu einen Frust-Tequila.
Comitan
Freitag, جي 12.04.2024 – was fangen wir mit dem Wartetag an ?? Ok, dann schauen wir uns halt Comitan an, ist sogar ein Pueblo Magico, soll einen netten alten Ortskern haben. Dummerweise liegt unser Walmart sehr weit außerhalb der Stadt, wir marschieren rund 5 Kilometer bis ins Zentrum. Natürlich schauen wir kurz beim DHL-Shop vorbei, vielleicht haben wir ja Glück ?? نه, haben wir nicht, kein Paket da !!! Nun gut, das historische Zentrum ist wirklich nett, beim dritten Cafe (beim ersten Cafe war die Kaffeemaschine kaputt, das zweite hatte kein Internet, daher kein Service) bekommen wir sogar einen hervorragenden Eiskaffee. جي طرف 3,5 Stunden sind wir zurück in unserer guten Stube, machen es uns für den Rest des Tages auf dem Sofa gemütlich.
Laguna Koila
Das Wochenende müssen wir nun außerplanmäßig hier in Comitan verbringen, also fahren wir wieder ein Stückchen raus ins Grüne. Hinter Unijajab finden wir eine kleine hübsche Lagune namens “Koila”, hier dürfen wir auch über Nacht stehen. Eigentlich ein richtig guter Stellplatz – wenn es heute nicht so fürchterlich stürmen würde. Draußen sitzen ist unmöglich, unsere 2 Jungs erschrecken sich bei jedem Windstoß und finden einfach keine Ruhe. Naja, so wird es ein gemütlicher Nachmittag im Auto.
Auch am Sonntag gibt der Wind keine Ruhe, es ist echt doof. Schwimmen kann man aber gut, das Wasser ist super schön und sauber. Heute herrscht großes Treiben auf dem Platz, viele Familien mit noch mehr Kindern und Kühlboxen verbringen hier ihren freien Tag. Gegen 15.00 Uhr stellt sich ein kleiner, verbeulter PKW direkt neben uns und dreht volle Kanne seine Lautsprecher auf – total übersteuert und einfach nur laut. Der junge Fahrer mit seiner Chica setzt sich biertrinkend neben dran – und kein Mensch regt sich auf (außer mir:)). Er scheint mehrere Bierdosen dabei zu haben, so beschließe ich erst einmal mit den Jungs eine Runde zu drehen. Eineinhalb Stunden später dröhnen die Lautsprecher noch immer, ein Haufen leerer Bierdosen liegt auf dem Sand. Naja, andere Länder, andere Sitten. Gott sei Dank packt er ein paar Minuten später sein Zeugs zusammen und fährt – natürlich mit röhrendem Motor – davon. Schnell gehen auch die anderen Gäste und gegen Dämmerung haben wir den Platz für uns alleine – himmlisch. Der Sturm hat sich allerdings nicht gelegt, so müssen wir es uns drinnen gemütlich amchen.
Grutas del rancho nuevo
Montagmorgen, 15.04.2024, heute ist nichts los hier !! So können wir ausgiebig schwimmen, draußen frühstücken und den schönen Platz genießen. Bei einem Blick auf Handy kommt Bewegung in den Tag: unser Paket ist anscheinend in der DHL-Filiale angekommen – jetzt nichts wie ab !! Schnell räumen wir alles zusammen und fahren zurück nach Comitan. Nach einer halben Stunde Wartezeit vor dem Shop (heute ist nur ein Mitarbeiter am Schalter, er ist dabei seelenruhig ein Paket für einen Kunden zusammenzupacken) habe ich tatsächlich den neuen Starlink in der Hand. Glücklich und zufrieden fahren wir weiter, gegen späten Nachmittag erreichen wir die Grutas del rancho nuevo, unseren Silvesterplatz. Hier können die Jungs ausgiebig im Wald herumtoben, es ist angenehm kühl, bei Nacht wird es sogar richtig kalt.
Cascada El Corralito
Am nächsten Morgen mache ich mich hier auf Shoppingtour – es gibt nämlich viele Stände mit den schönen, bunten Handarbeiten. Nach ein bisschen Feilschen bekomme ich all meine anvisierten Sächelchen – kleine Mitbringsel für die Lieben zu Hause. Weiter gehts auf die Strecke nach Ocosingo, eine schöne Route durch das Hochland – allerdings mit unfassbar vielen Topes bestückt. In dem kleinen Ort El Corralito legen wir einen Stopp ein, hier gibt es einen Stellplatz an einem Wasserfall. Anscheinend handelt es sich hier um ein richtiges Dorfprojekt, jeder Bewohner hat seine Aufgabe: 3 Männer betreuen den Ticketschalter, das Bano wird von einer stillenden Mama bewacht, ein älterer Mann prüft, ob jemand ein Palapa besetzen möchte (das kostet natürlich alles extra), alle haben sie ein blaues T-Shirt mit Logo an. Wir sind echt erstaunt: es ist wirklich alles top sauber, morgens sehen wir Leute herumlaufen, die den Müll aufheben, die Tische saubermachen und natürlich fegen. An dem ganzen Flusslauf kann man entlanggehen, überall gibt es Tische, Bänke, Mülleimer, wackelige Hängebrücken und Bademöglichkeiten. Das Wasser ist richtig, richtig kalt, man ist sofort hellwach.
Mittwoch, 17.04., da es uns hier so gut gefällt, verlängern wir um einen Tag. An der Kasse erst mal wieder eine Herausforderung: es wird untereinander diskutiert, wie viel ich zahlen muss ?? Was ich denn gestern bezahlt hätte ?? Ich sage, 50 Pesos für den Eintritt und 100 Pesos für die Übernachtung ?? Weitere interne Diskussionen: also gut, dann wären das ja nochmals 150 Pesos – ok, ich diskutiere nicht weiter, das Projekt ist das wirklich wert. In unserer ganzen Zeit in Mexiko war das wirklich das erste Mal, dass alles so top gepflegt und sauber ist !!! Am Nachmittag bekommen wir Besuch von ein paar Dorfkindern. Nachdem Hans-Peter unsere letzten Lutscher verteilt hat, verlassen sie uns nicht mehr. Zitternd und schlotternd vor Kälte stehen sie mit großen Augen vor uns. Mit unseren spärlichen Spanischkenntnissen funktioniert die Kommunikation nur schleppend, aber die Jungs bleiben tapfer stehen. Irgendwann ruft wohl die Mama und die vier verschwinden – allerdings nur kurz ! Der Kleinste steht beim Abendessen wieder neben uns, er hat den gleiche Blick drauf wie Frodo und Quappo – am liebsten würde er wohl mit uns mitfahren ?? Wieder etwas gelernt – zu nett darf man hier zu den Kindern nicht sein !!
Agua Azul
Heute haben wir eine große Fahrstrecke vor uns – knapp 100 ڪلوميٽر !!!! پڻ, beeilen wir uns mit dem Frühstück, packen schnell zusammen und schon überfahren wir den ersten Topes. Bevor wir unser Ziel erreichen, werden in Ococingo noch die Vorräte aufgestockt. جي طرف 3,5 Stunden Fahrt erreichen wir Agua Azul, angeblich der schönste Wasserfall Mexikos. Auf dem großen Parkplatz dürfen wir auch für die Nacht stehen, sehr viel scheint heute nicht gerade los zu sein. Nach dem obligatorischen Kaffee schauen wir uns das Naturwunder an: die Wasserfälle sind wirklich wunder, wunderschön. Das Wasser strahlt türkis, blau und grün, ist glasklar, man kann kilometerlang an immer neuen Kaskaden entlanglaufen. Allerdings sind die Wege zugepflastert mit tausend Holzbuden, in denen Handarbeiten, Schmuck, Taschen, Micheladas, Tacos und mehr verkauft werden. Zum großen Teil räumen die Verkäufer schon alles wieder ab, die Touristenbusse kommen wohl eher am Vormittag.
Schon wieder ist es Freitag – früher haben wir uns immer auf Wochenende gefreut, nun nervt es eher – so ändern sich die Zeiten !! ائين جو ائين, wir bleiben noch einen Tag hier, machen uns einen schönen Spa-Tag. Auf dem Rückweg gönnen wir uns ein leckeres Flaschenbier (Corona, 1,2 Liter – für jeden !!!), das schmeckt einfach tausendmal besser als das Dosenbier. Am nächsten Stand erstehen wir 10 Empanadas für 80 Pesos, die lassen wir uns am Auto schmecken. Sie waren so gut (oder wir so hungrig), dass wir gleich nochmals loslaufen und eine weitere Portion mit 10 Stück ordern.
Cascadas Roberto Barrios
20.04.2024 – was sagt uns das Datum ?? Ja klar, es ist unser Hochzeitstag, genauer gesagt, جي 39. !!! Unfassbar !!! Dem Anlass entsprechend suchen wir uns einen netten, gemütlichen Ort: die Cascadas Roberto Barrios !! Henriette darf auf einer großen Wiese ausruhen, wir stürzen uns in die herrlichen Badebecken. Ab 17.00 Uhr haben wir das gesamte Gelände für uns alleine ! Alleine ??? نه, nachts wird es plötzlich unfassbar laut: ein Brüllaffe sitzt wohl direkt in dem Baum neben unserem Auto !! Zu sehen bekommen wir ihn nicht, dafür können wir ihn umso besser hören. Einfach beeindruckend stimmgewaltig, diese Kerlchen !!! So verbringen wir unseren Hochzeitstag in dieser besonderen Kulisse – mit Glühwürmchen, Wasserfallrauschen, Brüllaffenkonzert und Froschgequake !!
Sonntag, جي 21.04. morgens haben wir den riesigen Pool für uns alleine, das nutzen wir wir natürlich ausgiebig. Beim Frühstücken gesellt sich plötzlich ein Reisebus neben uns – und lässt (natürlich) den Motor weiter laufen. Der Fahrer will es ja angenehm kühl haben. Nach einer halben Stunden sind wir genervt und parken um, weit genug weg von dem nervigen Motorengeräusch. Es ist gut warm (38 Grad), wir und die Hunde tauchen immer mal wieder ins Wasser – so kann man es aushalten. Am Abend geht ein heftiges Gewitter über uns herunter, es blitzt und donnert eine geschlagene Stunde lang, wir sind überrascht, mal wieder Regentropfen zu sehen.
Es ist einfach ein wunderschönes Plätzchen hier, wir verlängern um einen weiteren Tag. Morgens laufe ich mal in das gegenüberliegende Örtchen, um ein bisschen Obst einzukaufen – allerdings erfolglos. Direkt in der Ortsmitte steht das große Kassenhäuschen, hier muss man Eintritt für den Wasserfall bezahlen. Ich diskutiere mit dem eifrigen Kassierer, dass ich nur einkaufen möchte (die Läden sind gerade mal 20 m entfernt, aber eben hinter dem Häuschen) und nicht zu den Fällen ?? Die strikte Antwort: ich kann nur einkaufen, wenn ich den Eintritt bezahle – also dann halt keine Bananen !! Zurück an unserem Auto lässt Hans-Peter mal die Drohne steigen, aus dieser Perspektive sieht das auch toll aus. Am Abend hören wir plötzlich wieder lautes Gebrüll – und entdecken eine Mama mit ihrem Baby in den Bäumen herumturnen. Einfach jedes Mal wieder sehr beeindruckend dieses Klangvolumen der gar nicht so großen Affen.
Villahermosa
Dienstag, جي 23.04.2024, wir müssen weiter, das Wasser und die Vorräte werden langsam knapp. So fahren wir auf gut ausgebauten, 2-spurigen Strassen ohne Topes (was ein Gefühl) nach Villahermosa. Eine große, moderne Stadt, allerdings fühlt sich hier alles sehr stickig und rauchig an. Ob es an den vielen Bränden liegt oder es einfach heute dunstig ist, können wir nicht sicher sagen. Vom Walmart-Parkplatz aus laufen wir in 10 Minuten zum Park La Venta – hier sticht uns allerdings gleich das Hundeverbotsschild ins Auge. Wir fragen nochmals nach, aber nein, kein Eintritt für Mascotas !! Also gut, dann laufen wir an der Lagune entlang, Quappo sucht verzweifelt eine Möglichkeit, ins Wasser zu gelangen. Gerade noch rechtzeitig spricht uns ein junger Mann an und macht uns auf die Krokodile aufmerksam, die hier alle gemütlich im Wasser liegen. Wir entdecken immer mehr von diesen Monstern, Quappo bekommt sofort Badeverbot erteilt. Glücklicherweise findet sich unterwegs ein Springbrunnen, in dem die Jungs krokodollos baden können. Abends noch eine Runde Einkaufen, für einen Parkplatz-Nacht ist es hier tatsächlich recht ruhig.
Am nächsten Morgen will mein Mann unsere Biervorräte aufstocken – allerdings kommt er mit einem leeren Einkaufswagen, aber um eine Erfahrung reicher, zurück ?? Hier kann man vor 10.00 Uhr kein Alkohol kaufen, das ist nicht erlaubt – darüber müssen wir echt schmunzeln. Na ja, wir fahren trotzdem weiter, wir werden sicher noch irgendwo ein paar Dosen Corona auftreiben.
Kurz hinter der Stadt stellen wir uns auf eine großen Wiese vor einem herunter-gekommenen Balneario. Auf dem Platz gibt es sogar Wasseranschlüsse, scheinbar sollte das mal einen richtigen Wohnmobil-Stellplatz geben. Auf unsere Nachfrage bei den Mitarbeitern wird das Wasser aufgedreht, wir können unsere Tanks auffüllen und die Aussendusche in Gang setzen. Die Pools sehen nicht so einladend aus, da verzichte ich heute mal aufs Schwimmen.
La Venta
Das Thermometer klettert unaufhörlich weiter, langsam wird es unerträglich. Das Fahren wird für Mensch und Tier zur Belastung, echt doof, dass unsere Klimaanlage im Fahrerhaus nicht funktioniert und wir für die Klimaanlage im Innenraum zu wenig Strom haben !! Nassgeschwitzt erreichen wir am nächsten Tag das Museumsdörfchen “La Venta”, hier gibt es die großen Steinköpfe der Olmeken zu sehen. Allerdings ist die Ausgrabungsstätte total heruntergekommen, der Parkplatz quillt über vor Müllbergen, der Putz blättert von der Fassade und im Dach des Hauptgebäudes klafft ein riesiges Loch. ٺيڪ آهي, scheinbar verirren sich nicht sehr viele Touristen hierher ?? Dafür dürfen wir die Hunde mit auf das Gelände nehmen, sie können sich also auch alles mitansehen.
Übernachten wollen wir hier wirklich nicht, so fahren wir noch ein Stündchen weiter bis zum Parkplatz vom Parque Jaguaroundi. Wir befinden uns inmitten von einem riesigen Industriegelände der Pemex, der Park wurde von der Firma wohl an die Bevölkerung gespendet, um ein bisschen etwas gut zu machen. Leider gilt auch hier Hundeverbot, so “genießen” wir halt nur den netten Parkplatz. Ein paar Parkmitarbeiter kommen zu uns, bestaunen und besichtigen unsere Henriette und laden uns für den nächsten Tag zu einer Besichtigung des Parks ein.
Salto de Ixtagapa
Freitag, جي 26.04.2024 – morgens organisieren wir noch ein bisschen die Heimreise (der Agent für die Verschiffung hat sich gemeldet, wir müssen einen Tag früher das Auto abgeben), dann entscheiden wir uns, ohne Parkbesichtigung weiterzufahren. Unser Ziel ist ein kleiner Wasserfall, bei dem wir auch übernachten möchten. Dort angekommen begrüßt uns die Besitzerin und klärt uns auf: pro Person kostet das 150 Pesos, der Eintritt für den Wasserfall kostet zusätzlich nochmals 70 Pesos ?? Das ist für mexikanische Verhältnisse ein absoluter Wucherpreis, kurz beraten wir uns und beschließen, zum nächsten Wasserfall zu fahren. So kommen wir eine halbe Stunde später zu dem “Salto de Ixtagapa”, ein großer Platz direkt am Fluß – gefällt uns auf Anhieb. Beim späteren Erkunden des Geländes sehe ich viele Leute an einem großen Tisch essen und trinken, auf dem Grill bruzzelt ein leckeres Schwein. Kurzerhand frage ich nach, ob man hier etwas zu essen bekommen kann oder ob das eine private Veranstaltung ist ?? مرڻ 3 Männer vom Grill klären mich auf: es ist eine private Veranstaltung, aber sie haben noch genug Fleisch übrig – ob ich denn etwas möchte ?? ۽, möchte ich, aber ich habe kein Geld dabei ?? Sie lachen und winken ab – نه, ich bräuchte nichts zu bezahlen, das Fleisch wäre ja übrig und schon bekomme ich ein riesiges Paket in die Hand gedrückt !! Zurück am Auto lassen sich alle Mann (und Hund) sich das leckere, saftige Grillfleisch schmecken – شاندار.
Am nächsten Morgen telefonieren wir mal wieder mit den Enkeln – Jakob hat soooo viel zu erzählen, dass wir gar nicht zu Wort kommen, ohne Punkt und Komma erklärt er uns, was er so alles gemacht hat !! Irgendwann ruft der Papa zum Essen – und schwupp ist er wieder weg – echt goldig, der kleine Bursche.
Auch hier verlängern wir um einen weitern Tag, suchen den ganzen Tag ein Schatten-plätzchen und kühlen uns ab und zu im lauwarmen Flusswasser ab.
Sonntags fahren wir ein Stückchen weiter Richtung Veracruz, die Landschaft um uns herum ist unerwartet hübsch – hügelig, nette Wäldchen, dazwischen große Viehweiden, ein bisschen wie im Odenwald ?? Allerdings ist es gnadenlos heiß !! Da unsere Klimaanlage im Fahrerhaus nicht funktioniert und wir die Klimaanlage in der Box nicht anschalten können (wir generieren bei der Fahrt keinen Strom mehr, dieses Teil, der Starlin, ist leider auch kaputt 🙁 ), ist das Fahren für alle sehr schweisstreibend. Unser Ziel ist ein kleiner Campingplatz “La Jungla” – wie das Name schon ahnen lässt, liegt er mitten im Dschungel. Der Pfad dahin reicht so gerade zum Durchschlupfen für Henriette, oben, unten, rechts und links sind nur ein paar Zentimeter Luft. Angekommen am Ziel sind wir mehr als überrascht: hier stehen die Autos eng aneinendergepresst auf dem Parkplatz, im Schwimmbecken stapeln sich die Menschen über- und untereinander, im Restaurant ist kein einziger Plastikstuhl unbesetzt – ها تيار, wir haben mal wieder nicht dran gedacht, es ist Sonntag !! Bei Sonnenuntergang lichtet sich der Platz, die letzten Gäste fahren nach Hause, wir sind ganz alleine mit Glühwürmchen, Brüllaffen und vielen Aras. Die Geräuschkulisse ist mal wieder atemberaubend, vor allem die Papageien machen einen Höllenlärm. Zum Schwimmen eignet sich La Jungla weniger: in dem See scheint es Krokodile zu geben, also keine gute Idee, das Wasser des Pools sieht durch die vielen Menschen gestern auch nicht gerade einladend aus ?? پڻ, fahren wir nach dem Frühstück lieber ein paar Kilometer weiter zum nächsten Wasserfall.
Cascadas las Gemalas
Die Cascades las Gemalas überraschen uns sehr positiv: eine wunderschöne große, grüne Wiese erwartet uns, in dem kleinen Wasserfall lässt sich hervorragend schwimmen und abkühlen – eine Wohltat. Schon haben wir uns häuslich eingerichtet, ein kaltes Bier kühlt von innen. Am Abend kommen noch ein paar Gäste vorbei, klar werden wir wieder ausgefragt. Hier sind wir nur einen Kilometer vom Strand entfernt, so können die Jungs bei der Abendrunde mal wieder im Sand rennen. Auch hier verlängern wir gleich um 2 weitere Tage, wir denken nicht, dass wir noch ein schöneres Plätzchen hier in der Ecke finden werden.
Dienstag, جي 30.04. – ein bisschen Hektik kommt auf: vorsichtshalber habe ich nochmals nachgelesen, ob wir noch weitere Papiere für die Hunde brauchen ?? Und ja, wir brauchen wohl noch Exportbescheinigungen für die zwei Jungs. پڻ, erst einmal durchatmen, ruhig bleiben und sich schlau machen. Dank der Hilfe unseres Freundes Erik bekommen wir genau erklärt, was wir machen müssen – das sollte zu schaffen sein. Auf jeden Fall müssen wir bei einem Tierarzt ein Gesundheitszeugnis machen lassen, so versuchen wir über unseren Agenten Pepe einen Termin auszumachen. Auch das Hotelkonzept in Veracruz muss nochmals überdacht werden – stundenlang suche ich bei airbnb, booking.com und anderen Anbietern nach Alternativen – es ist echt schwierig. Meist hapert es an einem Stellplatz für Henriette, in eine normale Garage bekommen wir sie halt nicht hinein ??
01.05.2024 – صاف, das ist auch in Mexiko ein Feiertag !! Einige Leute kamen schon am Vorabend, um hier zu zelten, tagsüber kommen ganz viele Familien, um den Tag hier zu verbringen. Wie immer, sitzen die Mexikaner angezogen stundenlang im Wasser, nur unterbrochen durch grillen, trinken, essen und natürlich Musik hören. Aber hier ist wirklich so viel Platz, dass niemand den anderen stört. Wir verlängern einen weiteren Tag !!
02.05.2024 – او ها, schon wieder ein Jahr älter geworden ! Aber ab heute gilt ja: mit 66 Jahren, da fängt das Leben an – bin gespannt :):) Den Tag verbringen wir ganz gemütlich auf unserem schönen Platz, gehen ab und zu mal abtauchen ins klare Wasser, telefonieren mit den Liebsten zu Hause. Am späten Nachmittag brechen wir auf in das rund 100 Kilometer weiter entfernte Tlacotalpan – ein UNESCO-Welterbestädtchen !! Die netten, bunten Kolonialbauten sehen von der Ferne wirklich sehr hübsch aus, doch beim Näherkommen sieht man, dass auch hier alles am zerfallen ist. Das Klima macht wirklich allen zu schaffen: den Menschen, Tieren und vor allem dem Beton !! Den Abend verbringen wir in einem kleinen netten italienischen Restaurant mit Pizza und Sangria – für mich war es ein perfekter Geburtstag !!
Veracruz
03.05.2024 Heute gehts zur letzen Etappe nach Veracruz – die Landschaft ist anfangs wirklich gefällig, kurz vor der Großstadt wird es allerdings flach und sumpfig. Wir machen uns gleich auf die Suche nach dem Tierarzt, haben dabei noch ein paar unschöne Begegnungen mit tiefliegenden Ästen und Kabeln (und das in der Großstadt). Dr. Alvarado begrüßt uns in seiner 2 x 2 m kleiner Praxis, untersucht unsere Jungs, hört sie ab, misst Fieber, schaut sich die Ohren an und findet tatsächlich noch bei jedem eine Zecke. So bekommen sie noch eine Injektion gegen Zecken, werden entwurmt und dann beginnt der Papierkram. Dr. Alvarado hat extra eine Freundin zum Übersetzen dazu geholt, so versuchen wir ihr zu erklären, was wir brauchen. OK, er hat alles verstanden und will das Gesundheitszeugnis morgen fertig machen und uns ins Hotel bringen – klingt gut !!! Wir suchen uns ein Übernachtungsplätzchen auf dem Supermarktparkplatz, schauen uns den Strand an und verbringen schwitzend den letzten Abend in der Henriette – schon komisch ???
Am nächsten Morgen parken wir unsere Henriette um auf den Hotelparkplatz des Hotels Basico. Nun wird aus- und umgeräumt, der Schweiss läuft in Strömen an uns herunter. Die Hundeboxen werden nach 2 Jahren wieder vom Dach geholt – zu unserer großen Freude sind sie beide unbeschädigt. Also erst einmal mit dem Wasserschlauch abspritzen, dann zusammenbauen – wir erschrecken, wie groß sie tatsächlich sind. Im Hotelzimmer aufgestellt, gehen unsere Jungs nach kurzer Überlegung in die Boxen hinein und schlafen selig im klimatisierten Raum. Nach einer ausgiebigen Dusche fühlen wir uns auch wieder wie richtige Menschen. Noch ein kleiner Strandbummel, ein Sandwich im Restaurant, eine Flasche Rotwein, nochmals duschen und dann schlafen wir die Murmeltiere.
Sonntags das letzte Frühstück mit Henriette, danach wird alles saubergemacht, Kühlschrank und Tanks geleert, Fenster geputzt, umgeräumt, Strom abgestellt – das wars erst mal. Am Abend eine Runde auf dem Malecon, hier herrscht ein reges Treiben !! Im Hotel gibt es noch einen leckeren Hamburger, danach versuchen wir noch den Papierkram (Zollanmeldung) für die Hunde zu erledigen. Irgendwann ist die Mail raus, jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass alles klappt.
Montag, جي 06.05.2024 – heute geben wir Henriette im Hafen ab !!! Mal wieder früh aufstehen, ein schneller Kaffee im Hotel, schon parken wir vor der Tür von Pepe, unserem Agenten von der Reederei. Der Papierkram dauert eine ganze Weile, dann ist alles geschafft. Die Hunde und ich laufen bzw. schleichen in der Mittagshitze zurück ins Hotel, versuchen ein weiteres Mal, das Zollamt wegen der Hunde zu erreichen. Abends essen wir eine Kleinigkeit bei uns im Hotel, da ist es sehr gemütlich und lecker
Schon am Dienstag bekommen wir den Termin zur Zollkontrolle – wenigstens das läuft !! Ich quäle mich den ganzen Tag mit der Dame vom Hundeamt ab und komme gefühlt kein Stück weiter. Mittags schalte ich dann unseren Freund Erik ein, er hilft mir beim Zusammenstellen der Papier in elektronischer Form. Abends sende ich dann ganz glücklich alles weg – nun heißt es warten.
Mittwochmorgen dann gleich wieder Ernüchterung: die Mail muss an eine andere Adresse geschickt werden – es ist einfach nicht zu fassen !! Also gut, gleich wird sie weggeschickt, wir sind echt mit den Nerven am Ende !! Aber, es hilft nichts, wir müssen warten ?? Am späten Nachmittag laufen wir eine große Runde mit den Hunden, um den Kopf ein bisschen frei zu bekommen. Abends entdecken wir in der Nähe eine nette Pizzeria, alle weiblichen Angestellten sind sofort bei uns, um die Jungs ausgiebig zu streicheln.
09.05.2024 – Vatertag !! Auch diesen Tag verbringen wir wartend und bangend, ob wir endlich den Bescheid von den Hundepapieren bekommen. Alle 10 Minuten ein Blick aufs Handy – es ist zum Verzweifeln. Ansonsten können wir nicht viel unternehmen, bei der Hitze kann man vor 16.30 Uhr gar nicht aus dem Haus – die Jungs würden sich hier nur die Pfoten verbrennen.
Zeitsprung 🙂
01.09.2024 – so viel Zeit ist mittlerweile vergangen – unfassbar !! Was ist überhaupt passiert ?? So gingen unsere Horrortage in Veracruz weiter:
Tatsächlich erhielten wir Freitags, am 10.05.2024, gegen 11.30 Uhr eine Rückfrage vom Hundeamt: unsere Heimatadresse musste korrigiert werden (in Mexiko braucht man immer mindestens 20 Angaben für eine Adresse – Bundesstaat, Stadt, Stadtviertel, Strasse, Hausnummer, linkes Haus mit roter Eingangstür etc…… das ist nicht so einfach). ٺيڪ آهي, wir haben gleich zurückgeschrieben und unsere Adresse in Erfelden genau angegeben. سو, dann wieder warten und hoffen. Aber, es kam keine weitere Mail von Senarica ?? Samstags versuchten wir nochmals anzurufen, es gab kein Durchkommen – was nun ??
Planänderung: wir hatten ja für Sonntagnachmittag einen Leihwagen gebucht, um Montags ganz früh nach Mexico-City zu fahren. das war uns jetzt alles zu unsicher, so ist Hans-Peter Sonntagmorgens mit dem Taxi zum Flughafen Veracrux gefahren, um den Leihwagen schon früher zu bekommen. Das hat auch gut geklappt, und der Leihwagen entpuppte sich als Volltreffer: ein großer Pickup, auf dessen Ladefläche die beiden Hundeboxen genau drauf gepasst haben – ڪامل. So sind wir gegen Mittag gleich losgefahren in die Riesenmetropole und nach 5 Stunden Fahrt hatten wir den Flughafen erreicht. Nun noch einen geeigneten Parkplatz finden (das hat auch prima geklappt) und kurz darauf standen wir mit unserem gesamten Papierkram vor dem Schalter von Senarica. Der recht genervte, unfreundlich Mitarbeiter hat sich nach 10 Minuten Ignoranz dann doch gnädigerweise meinem Anliegen angenommen. Nachdem er alle Papiere durchgesehen hatte, meinte er nur ganz knapp: er kann mir die Ausfuhrpapiere leider nicht fertig machen, da das Gesundheitszeugnis der Hunde älter als 5 Tage ist !!!!!!!! Das stimmte natürlich, aber wir hatten ja online den Antrag schon am Dienstag abgegeben ?? Das interessierte ihn nicht, er hatte keinen Zugriff auf die Daten des Zentralrechners, er machte eben nur die direkten Anträge am Schalter ?? Nun konnte ich meine Enttäuschung nicht mehr zurückhalten, die Tränen liefen einfach so aus den Augen. Was konnten wir nun machen ??
Erst einmal durchatmen (sagt sich leichter als getan), dann alle Personen, die helfen könnten anrufen: unseren Tierarzt, Eric und Denise – صاف, keiner war in diesem Moment erreichbar. So sind wir mit den Jungs abends um 20.00 Uhr um den Flughafen herumgelaufen und haben bei den umliegenden Tierärzten geschaut, ob irgendjemand uns helfen könnte. War natürlich auch klar, dass Sonntagabends um diese Zeit keine Praxis mehr geöffnet hat. Fertig mit der Welt und in Gedanken schon eine Verlängerung unseres Mexikos Aufenthalt durchspielend, klingelt plötzlich das Handy: unser guter Freund Eric hat sich gemeldet und meinte, wir sollen ganz ruhig bleiben, er würde uns auf jeden Fall helfen können. Die erste Idee war, das Datum des Gesundheitszeugnisses per Fotoshop zu ändern ?? Die zweite Idee war, Montag morgen gleich beim Amt anzurufen und den Sachbearbeiter dazu zu bewegen, das Papier bis zum Mittag fertig zu machen.
Die zweite Variante fanden wir besser und Eric versprach, sich am nächsten Tag gleich darum zu kümmern. So verbrachten wir dann eine ziemlich schlaflose Nacht auf den Sitzen unseres Pickups, die Jungs hingegen schnarchten völlig entspannt auf der Rückbank.
Montag, جي 13.05.2024 – früh fährt mich Hans-Peter mit den Hundeboxen, Gepäck und den 2 Jungs zum Terminal, dann bringt er unseren Leihwagen zurück. Es sollte ja niemand mitbekommen, dass wir Hunde dabei hatten, der Verleiher hat die Mitnahme von Hunden ausgeschlossen. Okay, das hatte gut geklappt, keinem sind die kleinen braunen Haare auf den Rücksitzen aufgefallen (wir hatten natürlich alles gut mit Decken abgedeckt). Nach einem leckeren Kaffee kamen unsere Lebensgeister zurück und ab 9.00 Uhr telefonierten wir alle 15 Minuten mit Eric, um den Stand unserer Papiere abzuklären. Tatsächlich kam gegen 11.30 Uhr der erlösende Anruf: die Exportpapiere wären nun fertig, wir könnten sie am Schalter von Senarica abholen !!! Eric war unser absoluter Held und Retter, ohne ihn ständen wir sicher noch heute im Terminal 1 herum 🙂
Glücklich und erleichtert machten wir uns mit den Papieren dann gleich auf den Weg zum Lufthansa-Schalter – hier war allerdings noch kein Mensch zu sehen. Also haben wir uns die Zeit mit einer kleinen Hunderunde, einem weiteren Kaffee und ein bisschen Lesen vertrieben. Gegen 15.00 Uhr wurde der Schalter geöffnet und wir waren die ersten, die bearbeitet wurden. Hier lief alles problemlos und nett, kurz darauf hatten wir die Bordkarten und die Gewissheit, dass Frodo und Quappo mit nach Hause fliegen dürfen. Es war ein Gefühl wie Weihnachten und Geburtstag gleichzeitig – wir waren so happy, es nun doch noch geschafft zu haben.
Der Flug verlief problemlos, die Jungs hatten eine Beruhigungstablette bekommen und haben den größten Teil der Strecke wohl verschlafen. Nur einmal hatten wir ein kurzes Bellen gehört – das hat uns beruhigt, dass sie an Bord sind und leben.
Zu Hause angekommen waren wir natürlich erst einmal voll im Stress – wir mussten ja erst einmal wieder alle treffen – Familie, Freunde, Nachbarn …….. – wir kamen aus den Einladungen gar nicht mehr raus. Dann gab es doch viel zu regeln: Henriette in Bremen abholen, Handwerker im Haus, Reparaturen in Baden-Baden, Steuererklärungen, Hausabrechnungen, Henriette in die Werkstatt bringen, neues Auto kaufen, Testamentsvollstreckungsauftrag bearbeiten und was so alles anstand. Später dann noch Arztbesuche, Zahnarzttermine ….. die Zeit verging einfach unfassbar schnell.
Wie gesagt, heute ist schon der 01.09.2024, wir sitzen bei 30 Grad auf unserer Terrasse und hoffen, dass wir bald wieder in unserer Henriette unterwegs sein können. Gerade gibt es noch keinen Termin, Henriette steht noch in Ungarn und hier gibt es immer noch einiges zu regeln. Aber irgendwann geht es weiter – ganz, ganz sicher, Südamerika ruft nach uns !!!