01.12.2025: bei Sonnenuntergang erreichen wir den Hafen von Tanger Med. Nach der Zollkontrolle, die ziemlich lange dauert, bleiben wir auf dem Parkplatz im Hafen stehen und verbringen hier unsere erste Nacht auf dem neuen Kontinent. Es ist noch unfassbar viel los hier, die SIM-Karten Verkäufer überbieten sich mit den Geldwechslern – man fühlt sich sofort in einer anderen Welt. Wir sind jedenfalls ziemlich müde, es war schon ein aufregender Tag !! Am Geldautomat besorgen wir uns die ersten Dirham, dann gehen wir schlafen.



Am nächsten Tag sieht die Welt doch schon gleich ganz anders aus – es ist wirklich ruhig im Hafen. Erst einmal besorge ich mir eine SIM-Karte für Marokko (und bin schon gleich um 100 Dirham ärmer für das Trinkgeld 🙂 – wir müssen uns erst an die neuen Sitten hier gewöhnen), dann wird gefrühstückt und schon sind wir unterwegs. Das erste Tanken klappt nach ein paar Schwierigkeiten auch !! Jetzt noch einen ruhigen Stellplatz finden und erst einmal ankommen. Ziemlich abseits finden wir ein Plätzchen, können unsere Starlink-Antenne installieren und ein bisschen Webseite schreiben, Routenplanung vornehmen und entspannen. Mittags regnet es sich ein – wir bleiben gemütlich in unseren vier Wänden.



Am Morgen werden wir von Sonnenstrahlen geweckt – da sieht doch gleich alles viel schöner aus !!! Quappo erkundet schnell mal die Umgebung, erschnuppert viele neue Gerüche, markiert sein neues Revier. Gegen Nachmittag fahren wir weiter an die Küste, diesmal geht’s ans Mittelmeer.


In Martil stellen wir uns auf einen Parkplatz direkt am Strand, hier stehen schon 4 weitere Mobile. Der Parkplatzwächter kommt auch sofort auf uns zu und möchte die Übernachtungsgebühr von 30 Dirham (3,- €) kassieren. Klappt natürlich nicht, da er unseren 100 Dirham Schein nicht wechseln kann – das ist wie überall !!! So erkunden wir erst einmal das Städtchen – ein recht hübscher Urlaubsort für die Einheimischen. Die Hauptattraktion sind der lange Sandstrand und die Uferpromenade mit ihren Cafès, Bars, und Restaurants. Überall wurden neue Appartementhäuser errichtet, in der Saison ist hier sicher die Hölle los. Ein paar Schritte weiter in den Ort hinein, schon sind wir mitten im Leben: hier gibt es überall Marktstände, es gibt alles zu kaufen was man sich nur vorstellen kann. Der Lärmpegel und das Gewusel sind hoch, in jeder Ecke sitzen Katzen (Quappo ist irritiert), für uns alles noch etwas befremdlich. Erst einmal suchen wir einen Geldautomaten, um unsere Bargeldreserven aufzustocken. Es gibt auch jede Menge davon, allerdings stehen schon 10 Personen in der Schlange davor. Ein paar Häuserblocks weiter finden wir einen ruhigeren Automat und versuchen unser Glück. түсінді, nun wissen wir auch, warum hier niemand ansteht – der Automat ist wohl gerade leer. Wir laufen noch ein bisschen durch das Getümmel, erstehen in einer Bäckerei ein Brot und 2 Schneckennudeln für insgesamt 90 Cent, und entdecken zufällig einen weiteren Geldautomat. Dieser ist bereit, uns 2.000 Dirham auszuspucken – sehr gut. Nun können wir den Parkplatz bezahlen und uns mit der neuen Währung anfreunden. Abends ist es noch lange unfassbar laut, es wird Fussball gespielt, Musik gehört, Menschen sitzen bei Dunkelheit am Strand und reden lautstark miteinander.





Donnerstag, the 04.12.: morgens ist es tatsächlich sehr ruhig hier, kaum jemand ist unterwegs, die Stadt erwacht nur sehr langsam. Quappo genießt den großen Sandstrand – man muss hier nur aufpassen, da überall Essensreste herumliegen. Schnell haben wir alles zusammengepackt und fahren rund 10 Kilometer weiter nach Teotuan. Die Stadt hat rund 500.000 тұрғыны, also doch schon recht groß, für uns die erste Großstadt in Marokko, die wir besuchen. Unser Navi spielt heute Spaßvogel und führt uns mitten in die Altstadt ?? Viele Strassen sind für LKW gesperrt, so fahren wir erst einmal im Kreis. Dann sollen wir rechts abbiegen – das sieht merkwürdig aus. Keine 100 Meter weiter kommt eine schmale Durchfahrt – geeignet für Eselkarren aber nicht für Henriettes. Ein paar Männer zeigen uns, dass wir nicht weiter fahren können, ein ganz gewiefter Marokkaner wittert seine Chance, meint, wir sollen ein Stück zurückfahren, er hält den Verkehr an, dirigiert alles an uns vorbei und schwupp, schon stehen wir am Strassenrand – er passt gut auf unser Auto auf. Таза, will er für seine Dienst auch ein Trinkgeld haben, das war zu erwarten. Бәрі бірдей, erst einmal stehen wir gut, es sind nur ein paar Meter bis zur Medina. Wir kennen ja die alten Stadtteile von Marrakesch und Fes – Tetouan scheint uns noch größer, weniger touristisch und absolut faszinierend. Übrigens: die Medina gehört natürlich auch zum UNESCO-Weltkulturerbe !! Schaut euch einfach die Fotos an:


















Frisch gebackenes Brot aus dem Holzofen, Waschmaschinen, alte Schuhe, Spitzenstoffe, Feinstrumpfhosen, Nussgebäck mit Sesam, frisches Gemüse, lebende Hühner, Nähmaschinen, Holzbetten, Flaschen, Korken, Plastikspielzeug, Töpferwaren, Strohhüte und wieder Brot, Barbershop, abgehackte Rinderfüsse, Linsen und Erbsen, Datteln und Feigen, wieder Brot, Tempos und Kinderwindeln – einzeln!, gebrauchte Klamotten, rostige, krumme Nägel, Glühbirnen, uralte Handys, Suppengemüse, gebrauchte Tennisbälle, wieder Brot, ein Stück Kürbis, jede Menge nicht Definierbares…………. und dazwischen Hunderte von Katzen – man kann es gar nicht beschreiben.














Irgendwann finden wir den Weg durch ein Bab (Stadttor) wieder zurück in die “normale Welt”. Sogar unsere Henriette können wir wieder finden, sie steht immer noch gut bewacht auf dem Seitenstreifen. Für heute ist unser Kopf und Quappos Nase voll – Hans-Peter steuert Henriette sehr gut raus aus dem Gewimmel. Alles in uns schreit nach einem ruhigen Plätzchen, das finden wir an einem kleinen Strand in Aouchtame Bni Said. Beim zweiten Blick sehen wir, dass wir nicht die einzigen hier sind – auf uns wartet schon ein nettes Hunderudel mit 6 halbstarken Geschwistern, die alle sofort ganz freundlich und neugierig zu uns kommen. Quappo hat schon Panik in den Augen – die Mama wird doch nicht einen von den Kleinen adoptieren wollen ???? жоқ, das lassen wir besser, doch die Hundetiere bekommen etwas von Quappos Hundefutter ab. Gegen Abend bekommen wir doch noch menschlichen Besuch: ein junger Polizist klopft an und meint, wir dürfen hier nicht stehen – wir sollten ein paar Meter weiter auf den “offiziellen” Parkplatz fahren. Er fotografiert noch schnell unsere Pässe, wir parken kurz um, schon hat alles seine Ordnung. Bislang sind die Marokkaner, denen wir begegnet sind, wirklich sehr freundlich,





05.12.2025: die Sonne geht direkt vor unserem Fenster auf (es ist schon 8.15 сағат), der Strand liegt vor der Tür – das schreit doch geradezu nach einer morgendlichen Erfrischung. Сондай-ақ, schnell den Bikini angezogen und rein ins Wasser – es ist herrlich. Ein paar gelangweilte Fischer stehen in der Nähe herum, aber sie scheint das nicht zu interessieren. Nur meine vierbeinigen, neuen Freunde sind schon alle da, um mich zu begrüßen. Ich muss aufpassen, dass meine Schuhe und das Handtuch von den kleinen Rackern nicht geklaut werden. Ein Portion Hundefutter hinterlassen wir der Mannschaft, sie stürzen sich auf das leckere Frühstück.



Unterweg können wir ganz einfach unseren Wassertank auffüllen – direkt an der Strasse gibt es einen Brunnen mit 3 Wasserhähnen und gutem Wasserdruck und ohne Strassenhändler !! Die Serpentinenstrasse führt uns weiter durch ein wunderschönes Tal, ein bisschen fühlt man sich wie in Österreich. Heute wollen wir noch eine Wanderung zu den Wasserfällen von Akchoud unternehmen, an einem interessanten Restaurant gibt es bewachte Stellplätze für 5,– €/Nacht.





Lt meiner Recherche kann man ab hier die Wanderung unternehmen – es stellt sich aber heraus, dass der eigentliche Parkplatz für die Wasserfälle noch 3 Kilometer weit weg ist. Сондай-ақ, schlecht vorbereitet !! Dummerweise laufen wir diesen Weg auf der Strasse und brauchen schon 45 Minuten, bis wir am Startpunkt ankommen. Hier herrscht richtig viel Betrieb, Мейрамханалар, Souvenierstände und Reiseführer bieten uns ihre Angebote an. Es ist wie in Mexiko – entlang des kleinen Baches reiht sich eine Kneipe an der anderen, alle ausgestattet mit bunten Plastikstühlen und Feuerstellen für Tajines. Unterwegs treffen wir ein deutsches Ehepaar, die uns sagten, dass der Weg fast nicht zu laufen wäre, weil der Fluss zu viel Wasser hätte und man Wasserschuhe bräuchte. Wir versuchen trotzdem unser Glück und laufen eine wunderschöne Strecke am Ufer entlang, gesäumt von kleinen Wasserfällen, Badepools und schönen Steinformationen. Nach der Hälfte der Strecke kehren wir um, wir müssen ja noch die Strecke bis zu unserem Stellplatz zurück. Gerade haben wir die Füße auf dem Sofa hochgelegt, da klopft es an unsere Tür: Achim und Brigitte sind ebenfalls mit einem MAN unterwegs und stehen hinter uns. Wir verabreden uns für später auf ein kleines Schwätzchen. Aber zuerst müssen wir noch unbedingt unseren Luki anrufen – unser Jüngster hat heute Geburtstag, er wird schon unfassbare 32 жаста !! Bei den Nachbarn verbringen wir einen sehr netter, unterhaltsamen Abend, erst nach Mitternacht fallen wir in unsere Matratzen.





Weil es hier so schön ist, gibt es am nächsten Morgen eine Planänderung: wir wollen noch eine zweite Wanderung zu der Gottesbrücke machen, diesmal fahren wir aber mit Henriette zu dem Wanderparkplatz. Die Strecke entpuppt sich schwieriger als gedacht – der untere Weg durch das Flussbett ist nur barfuß oder mit Wasserschuhen machbar, da es so viel geregnet hat. So suchen wir den Weg, der oben herum führt. Den richtigen Startpunkt finden wir nicht, wir kraxeln einen wirklich sehr steilen Hang auf allen vieren herauf. Glücklicherweise treffen wir weiter oben auf den richtigen Weg und erreichen geschwitzt die riesige natürliche Felsbrücke. Der Weg zurück ist ganz einfach !! Für heute haben wir genug geschafft, wir fahren ein paar Kilometer weiter auf einen netten Platz, setzen uns in die Sonne und trinken brav unseren Tee. Ab und zu kommt ein Einheimischer vorbei, dirigiert seine Ziegen an uns vorbei oder bietet uns Haschisch zu Kaufen an- alles entspannt.








07.12. Am Morgen bekommen wir schon Besuch von Ziegen, Schafen und kleinen Hirtenjungs, sie alle streichen neugierig um unser Auto. Irgendwann trotten sie wieder davon, Henriette war wohl doch nicht so interessant. Wir machen uns auf den Weg in das Städtchen Chefchaouen – auch blaue Stadt genannt, ein besonderes Highlight von Marokko. Jede Gasse, jede Treppe und fast jedes Haus ist hier blau angemalt ! Die blaue Farbe der Häuser, so sagen die Einheimischen, soll vor bösen Blicken schützen. Der Name Chefchaouen bedeutet “zwei Hörner” und ist auf die zwei Bergspitzen, des Rif-Gebirges zurückzuführen, die von der Stadt aus zu sehen sind. Der Ort schmiegt sich wunderschön an den Hang, schon von weitem sieht man die blaue Farbe herausstechen. Henriette stellen wir auf dem Parkplatz ab, es sind nur ein paar Treppenstufen hinauf, dann stehen wir in der Medina. Alles ist wirklich sehr hübsch, ein Farbenrausch für unsere Augen.





Die Atmosphäre ist viel entspannter und ruhiger als in Tetouan, man fühlt sich hier richtig wohl und kann die schönen Teppiche, Stoffe und Keramiksachen mit Ruhe anschauen. Die Händler sind unaufdringlich, keine Hektik, kein Schreien, kaum nervende Mopeds. Nur Quappo hat wieder viele aufregende Begegnungen – auch hier ist die Katzendichte sehr hoch. Nach gut 2 Stunden haben wir die meisten Gässchen entdeckt, es geht zurück nach Hause. Wir müssen noch ein paar Lebensmittel einkaufen. es findet sich ein kleiner BIM-Supermarkt. Obst und Gemüse gibt es beim Händler nebenan, so sind wir für die nächsten Tage autark. Zurück am Stellplatz werden wir schon von ein paar Marokkanern erwartet, sie wollen uns unbedingt Haschisch verkaufen – wir lehnen nachdrücklich dankend ab.






