Nach langer Suche haben wir einen MAN Truck gefunden, der unseren Wünschen und Bedürfnissen entsprach — das war im April 2019.
Die Umbauten, um mit unseren 2 Rhodesian Ridgebacks auf lange Fahrt zu gehen, konnten wir hier realisieren. Dazu gehörten insbesondere der geeignete Raum für die 2 großen Kerle ”Frodo” ja ”Quappo”.
Eine separate Tür mit einer Vergitterung und einem Bullauge für Tageslicht und einem permanenten Zutritt in die Wohnkabine sowie die Einhausung der Technik waren eine Sache. Außerdem haben wir noch Fenster der Firma Hühnerkopf und eine Trenntoilette einbauen lassen.
Die Tankkapazitäten wurden von 120 auf 460 Liter erweitert.
Die Bühne, die für ein Quad vorgesehen war, wurde als Raum für Ersatzrad, Kran, Werkzeuge und andere Kleinigkeiten umgebaut. Um das alles etwas zu schützen, wurde die Bühne vom Sattler mit einer Plane versehen.
Nach fast 6 Monaten steht jetzt unsere Henriette (das ist der Namen des Fahrzeuges) vor der Tür und wartet auf die Befüllung mit dem Nötigsten für die erste Reise.
Heute sind wir genau einen Monat unterwegs. Wir haben das erste mal unsere Trenntoilette entleert. Wir waren gespannt, ob es eine unangenehme Arbeit werden würde oder ob es so einfach ist, wie es im Prospekt beschrieben steht.
Als erstes habe ich im Wald ein Loch gegraben, um den Kompost zu entleeren.
Danach haben wir die Toilette ausgebaut und den Inhalt in das Loch geleert. Tatsächlich roch es nicht nach Fäkalien sondern nach Kompost. Das Loch wieder verschlossen, die Moosschicht darüber gelegt und alle Spuren waren beseitigt.
Die Entscheidung, in das Mobil eine Trenntoilette einzubauen, war absolut super. Nach vielen Jahren unterwegs mit der Sog Toilette kann ich das nur empfehlen.
Nach einer Stunde war alles geputzt und wieder einsatzbereit. Das ist ein Zeitaufwand in vier Wochen, der sich lohnt.
Es kommt kaum noch Wasser aus dem Hahn!
Auf der Suche nach der Ursache mussten wir erst einmal den Wassertank leeren, was durch die geringe Menge Wasser die durch die Leitung ging eine Ewigkeit dauerte. Auch hier werden wir wenn wir zu Hause sind einen Absperrhahn einbauen. Die Ursache war der Filter, vor den sich die Plastikspäne vom Einbau des Tankes gesetzt hatten.
diese Plastikspäne vom Einbau des Wassertanks haben den Durchfluß stark beeinträchtigt.
In der Winterpause ist unsere Henriette in die Werkstatt gefahren, dort wird sie für die nächste Tour nach dem Lockdown optimiert.
Als sehr ungeschickt hat sich die aufgeklappte Rampe mit der Plane erwiesen. Bei Pistenfahrten und Regenwetter wurde der Dreck so verwirbelt, dass alles, was auf der Rampe deponiert war, sowie auch der Reißverschluss der Plane so verdreckt wurde, dass er sich nicht mehr öffnen lies. Der Plan war stattdessen eine abgeschlossene Box, die wasser- und staubdicht ist, zu konstruieren. Hier haben wir mit der Firma BrossBox aus Speyer einen Hersteller für individuelle Fahrzeugaufbauten gefunden. Die Box wurde so konzipiert, dass wir 10 x E1 Kisten, eine zusätzliche Gasflasche, das Stromaggregat, und das Equipment wie Stühle, Tisch, Leiter, Unterlegkeile etc. unterbekommen konnten. Die kleinere Box auf der rechten Seite wurde so gebaut, dass man darauf stehen kann und das Ersatzrad darauf Platz findet. Die Box wurde dann von der Firma Fahrzeugbau Hartmut Lersch – Kessel mit dem LKW verbunden.
Des weiteren wurden alle bis dahin im Innenraum nicht isolierten Flächen mit Armacell isoliert. Hier hatten wir bei großen Temperaturunterschieden vom Innen zum Aussenbereich ein immenses Schwitzwasservorkommen. Auch im Hundebereich wurde eine weitere Zwangsbelüftung eingebaut.
Bei kalten Temperaturen ist der Gasverbrauch auf unserer Nordland Tour sehr hoch gewesen. Wir heizen, kochen, kühlen und erzeugen Warmwasser mit Gas. Der Verbrauch pro Woche ist dann auf ca. 11,5 kg pro Woche gestiegen. In vielen Ländern ist es tatsächlich schwierig, die Gasflaschen getauscht oder gefüllt zu bekommen. Daher wurde eine zusätzliche Dieselstandheizung von Planar an Bord mit aufgenommen. Die Heizung wurde direkt mit dem Dieseltank verbunden.
Der Wasserverbrauch mit 2 Erwachsenen und 2 grossen Hunden war doch höher als gedacht, aus diesem Grund wurde der Wasservorrat von 120 auf 200 Liter erweitert. Im Norden war das Auffüllen des Wassertanks zwar kein Problem, jedoch haben wir ja vor, auch wärmere Länder zu bereisen.
Für den besseren Ein- und Ausstieg aus der Kabine sorgt eine weitere Stufe an der Aussentreppe. Darüber freut sich in der ersten Linie unser kleiner Rhodesian Ridgeback Quappo.
Aus dem Fahrerhaus wurde die Sitzbank des Beifahrers gegen einen luftgefederten Sitz ausgetauscht. Der freigewordene Platz wurde für eine Kiste mit Büchern, Foto und Getränken genutzt.